Entspannen trotz Angststörung: Progressive Muskelrelaxation
Haben Sie schon einmal Angst gehabt in ihrem Leben? Vermutlich werden Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten, denn nahezu jeder Mensch hat schon einmal Gefühle von Angst oder Furcht in verschiedenen Situationen erlebt. Was aber, wenn die Angst zum täglichen Begleiter wird? Die Lebenszeitprävalenz für Angststörungen liegt bei 28,8% (Kessler et al. 2005, S. 593). Panikstörung, Agoraphobie, Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie oder spezifische Phobien sind exemplarische Kategorien, in die belastende Ängste fallen, die einen Leidensdruck erzeugen (Caspar et al. 2018, S. 67–70). Eins haben alle Angststörungen jedoch gemeinsam: die unangemessene, irrationale und wiederholt auftretende Angstreaktion (Petermann et al. 2011, S. [...]
Burnout? Depression? Ist doch alles das Gleiche, oder?!
Einleitung Die Begriffe Burnout sowie Depression sind längst in aller Munde und werden in der Alltagssprache zudem fälschlicherweise oftmals gleichgesetzt. Vor allem im Zusammenhang mit Belastungen im Arbeitsleben fällt die Bezeichnung Burnout-Syndrom besonders schnell. Ab und an wird Burnout sogar mit abfälligem Tonfall als reine Modeerkrankung abgetan. "Du fühlst dich von deiner beruflichen Tätigkeit ausgelaugt und kannst gar nicht mehr richtig abschalten? Auch bist du generell ständig erschöpft und irgendwie einfach nicht mehr so gut gelaunt wie früher? Na, dann hast du wahrscheinlich Burnout oder so etwas, vielleicht auch Depressionen! Das ist ja heutzutage sowieso nichts Außergewöhnliches mehr...". Unterhaltungen solcher Art [...]
Stress ade
Einleitung Was verbirgt sich hinter dem Wort Stress, ist er eine Modeerscheinung oder eine ernsthafte Belastung mit Folgekrankheiten, die ein Abbild unserer Zeit darstellt? Der Begriff ist jedenfalls schon zu einem Schlagwort geworden und betrifft nahezu alle Bevölkerungsschichten vom hochrangigen Manager bis zum einfachen Arbeiter. Auslöser sind in ständiger Überlastung, zunehmenden Erfolgs- und Zeitdruck zu sehen. In immer kürzerer Zeit soll Arbeitsleistung bei gleicher Qualität erbracht werden. Ähnlich wie bei einem Hamsterrad dreht sich die Spirale immer schneller und auf der Strecke bleibt der Mensch. Die ständige Überforderung kann schwere Erkrankungen nach sich ziehen, wie Depressionen, Burn-out bis hin zum [...]
Führung = Kopfsache? Über Neuroleadership im Führungskontext
Seit gut zwei Jahrzehnten findet ein fortschreitender Einzug der Neurowissenschaften in diverse Praktiken angrenzender Teildisziplinen statt. Nicht selten wird den Neurowissenschaften, insbesondere von Seiten der Medien, ein erheblicher Stellenwert bei der Lösung diverser gesellschaftlicher und existenzieller Fragen zugesprochen. Die Erforschung des Hirns, das uns in unserem gesamten Wesen ausmacht, scheint sich großer Popularität zu erfreuen und verspricht durch seine fundamentale Relevanz, Erklärungs- und Interventionsansätze für psychologische Fragestellungen in nahezu allen Lebensbereichen zu liefern.[1] In den letzten Jahren rückte eine Form von führungstheoretischen Überlegungen zunehmend in den Vordergrund: Die Rede ist von sogenanntem Neuroleadership.[2] Innerhalb kürzester Zeit wurde daraus eine eigene [...]
SWE- Ein Schlagwort der heutigen Zeit
Einleitung Immer häufiger wird der Begriff Selbstwirksamkeit in den Medien aufgegriffen. Es stellt sich die Frage, welche aussagekräftigen wissenschaftlichen Fakten hinter diesem Konstrukt stecken und welche Anwendungsbereiche diese Methode umfasst. Ursprünglich geht das Modell der Selbstwirksamkeit auf die Erkenntnisse Alfred Bandura´s zurück. In seiner sozial-kognitiven Theorie setzt er sich mit den Termini Selbstwirksamkeit (SW) und Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) auseinander und untersucht deren Ursachen. In weiter Folge entwickelte Bandura ein Konzept, um SW zu fördern und als Bewältigungsstrategie zur Problemlösung einzusetzen(Vgl. Pawlik, 2006, S. 680). Seinen Erkenntnissen wurde große Beachtung geschenkt und viele weitere Ansätze basieren auf seinen Theorien. Diese finden nicht [...]
Corona und die Psyche: Perspektiven im Bereich des Coachings
Ein Virus breitet sich aus. Die Menschen sind verunsichert, verängstigt, verärgert. In Folge der staatlichen Maßnahmen und der damit einhergehenden psychosozialen Auswirkungen auf den Alltag ist mit einem erhöhten Distress-Erleben der Bevölkerung zu rechnen.[1] Knapp 18 Mio. Erwachsene in Deutschland erkranken jährlich an einer psychischen Störung – mit am häufigsten an Angsterkrankungen oder Depressionen. Für diese Bevölkerungsgruppe stellt die Corona-Krise nochmal eine ganz eigene Herausforderung dar.[2] Die Versorgung ist derzeit noch mangelhaft, die Rahmenbedingungen der videobasierten Therapie unausgereift. Therapeuten befürchten daher einen Anstieg der therapiebedürftigen psychischen Erkrankungen in der kommenden Zeit.[3] Vielfach wird als Schlüsselbegriff Resilienz genannt. Die Neuorientierung in [...]





