Achtung Triggerwarnung! – Sind Triggerwarnungen hilfreich?
Was ging dir durch den Kopf, als du das Titelbild gesehen hast? Warst du neugierig? Oder wolltest du schnell weiterscrollen? Da Warnhinweise zumindest auf Instagram kein wirksames Mittel sind, Nutzer:innen vom Betrachten negativer Inhalte abzuhalten (Bridgland, Bellet & Takarangi, 2023, S. 290), nehme ich an, dass du noch dabei bist. Ich versichere dir, der Inhalt ist nicht belastend, sondern beschäftigt sich mit der psychologischen Forschung zu Triggerwarnungen (TW). Ursprünglich wurden TW eingeführt, um Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) vor belastenden Inhalten zu schützen. Denn bei PTBS-Betroffenen können Reize, die ähnliche Merkmale wie ein traumatisches Ereignis aufweisen, das erneute Durchleben des Traumas [...]
Sekundäre Traumatisierung – was steckt dahinter?
Krieg, Tod, Zerstörung. Der Ukrainekrieg hat eine neue Präsenz dieser Begriffe hervorgebracht, die im 21. Jahrhundert in Europa kaum möglich schien. Während das Leid kein Ende nimmt und über den Ausgang des Krieges nur spekuliert werden kann, ist zumindest eine Sache sicher: Verheerende psychische, physische und wirtschaftliche Folgen. Eine große Rolle spielt hier die Posttraumatische Belastungsstörung [PTBS], von der wohl die meisten schon einmal gehört haben. Sie kann auftreten, wenn eine Person mindestens einem entsetzlichen oder extrem bedrohlichen Ereignis ausgesetzt war, wozu neben Kriegserlebnissen auch Unfälle, Krankheiten, Naturkatastrophen, Misshandlungen und Gewalterlebnisse gehören (Ehring & Kunze, 2020, S. 1161; WHO, 2022). [...]
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Eine posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung, die als Folge auf ein traumatisches Erlebnis auftreten kann. Am ehesten ist die Krankheit unter Soldaten verbreitet, die aus dem Krieg zurückkehren. Auslöser können aber auch anderen Ursachen zugrunde liegen, bspw. Vergewaltigungen, generelle Gewalterfahrungen, eine Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit, Naturgewalten etc. Auch wenn man selbst nicht unmittelbar in ein traumatisches Geschehen involviert war, kann man jedoch als Zeuge unter PTBS leiden (Maercker, 2018, S. 111). Viele Menschen, die einem Trauma ausgesetzt waren, leiden erst gar nicht unter PTBS, andere nur ein paar Wochen oder Monate, andere aber auch Jahre oder ihr Leben lang [...]
(M)Ein Leben mit Flashbacks und Dissoziationen
Seit meinem 15ten Lebensjahr leide ich an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und einer dissoziativen Störung. Trotz vieler Anzeichen, Termine bei unterschiedlichsten Fachärzten, Psychiatern und psychologischen Psychotherapeuten habe ich die Diagnosen erst mit 31 Jahren erhalten. Auf das Fachpersonal wirkte ich immer gesund und munter. Meine Erkrankung kannte ich jedoch bereits schon mit 17 Jahren. Damals in der Fachoberschule nahm mich meine Psychologie-Lehrerin beiseite und sagte mir, dass mit mir etwas nicht stimmt. Nach längeren Gesprächen wies sie mich darauf hin, dass ich vermutlich Flashbacks und Dissoziationen habe und mir einen Psychotherapeuten suchen solle. Verstanden habe ich damals gefühlt nichts. Ich wusste [...]