Selbstzweifel im Rampenlicht: Das Dilemma des Impostor-Syndroms
"Es ist fast so, als würde mein Gefühl der Unzulänglichkeit umso größer, je besser ich es mache. Ich denke mir dann immer: 'Jeden Moment wird jemand herausfinden, dass ich (...) nichts von dem verdiene, was ich erreicht habe“ (Emma Watson,2013) Das Impostor-Syndrom auch als Impostor-Selbstkonzept oder Hochstapler- Phänomen bekannt, hat in den letzten Jahren viel an Bekanntheit gewonnen. Auch in den sozialen Medien ist das Impostor- Syndrom ein viel diskutiertes Thema, das selbst vor prominenten Persönlichkeiten wie Emma Watson nicht Halt macht. Erstmals wurde es von den Forscherinnen Pauline Clance und Suzanne Imes entdeckt, die das Phänomen ausschließlich an Frauen erforschten. [...]
Auf der Suche nach echtem Glück: Die Falle der hedonistischen Tretmühle
In unserer modernen Welt streben viele Menschen unermüdlich nach Glück, oft überzeugt, dass äußere Umstände wie Wohlstand, materielle Besitztümer oder soziale Anerkennung der Schlüssel dazu sind. Die wöchentlichen Berichtserstattung über aktuelle Lottogewinner oder Reportagen über Superreiche lässt einen selbst auch darüber nachdenken, wie ein solches Leben wäre. Würden wir tatsächlich glücklicher und sorgloser sein, wenn wir uns alles kaufen könnten, was wir möchten? Das gleiche gilt auch für den Traumberuf oder das gewünschte Leben im Ausland am Meer mit 300 Sonnentagen. Wäre das der Schlüssel zum Glück? Was ist die hedonistische Tretmühle? Das psychologische Konzept der hedonistischen Tretmühle besagt, dass Menschen, unabhängig [...]
Helikopter-Elternschaft: Wenn Unterstützung zur Einschränkung wird
Überbehütendes Erziehungsverhalten wird häufig als „Helikopter-Elternschaft“ bezeichnet. Darunter versteht man Eltern, die ihre Kinder engmaschig überwachen und bereits bei kleinsten Schwierigkeiten eingreifen – meist mit positiven Absichten (Urone et al., 2024, S. 2). Dieser Artikel erläutert, weshalb ein solches Verhalten dennoch nachweislich negative Folgen für die kindliche Entwicklung haben kann und welche Alternativen Eltern stattdessen fördern sollten. Warum Helikopter-Eltern Kindern nicht unbedingt guttun Bereits Thorndikes Theorie des Lernens durch Versuch und Irrtum zeigt: Wir lernen durch Fehler und daraus gezogene Schlüsse (Mangal & Mangal, 2024, S. 96). Auch aktuelle Studien belegen, dass Herausforderungen und Rückschläge wichtig für den Aufbau von [...]
Wenn das eigene Wohl auf der Strecke bleibt: Was hinter People-Pleasing steckt
Der Begriff People-Pleasing ist heute allgegenwärtig – vor allem in sozialen Medien. Am ehesten lässt er sich mit „es allen recht machen wollen“ übersetzen. Doch was steckt dahinter, woran erkennen wir dieses Muster – und wie gelingt ein gesünderer Umgang damit? Was genau steckt hinter dem Begriff People-Pleasing? In der psychologischen Forschung wird People-Pleasing teils mit Soziotropie gleichgesetzt, teils als Teilaspekt davon gesehen. Laut Beck bilden Soziotropie und Autonomie zwei entgegengesetzte Pole eines Kontinuums – mit dem Bedürfnis nach sozialer Anerkennung auf der einen und dem Streben nach Unabhängigkeit und persönlichen Zielen auf der anderen Seite (Bieling et al., 2000, [...]
Aufschieben war gestern: Die Psychologie der Prokrastination und praktische Auswege
Prokrastination – vielen bekannt als „Aufschieberitis“ – beschreibt das freiwillige Aufschieben wichtiger oder geplanter Aufgaben, obwohl man weiß, dass daraus eher Nachteile entstehen (Klingsieck, 2013, S. 26). Wer kennt das nicht? Ganz offen: Bis diese Zeilen entstanden sind, vergingen Tage – gefüllt mit Putzen, Uni-Aufgaben und der Suche nach dem perfekten Titelbild, nur nicht mit Schreiben. Warum prokrastinieren wir denn überhaupt? Bevor wir verstehen, warum wir Aufgaben (un)gern aufschieben, hilft ein Blick auf die Definition von Prokrastination. Die Forschung ist sich uneins: Manche sehen nur dysfunktionales Aufschieben, andere zählen auch bewusste Verzögerungen dazu (Klingsieck, 2013, S. 25). Unabhängig davon zeigen sich [...]
Was du schreibst – und was wirklich ankommt: Missverständnisse in Chats
Digitale Kommunikation ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – ob privat oder beruflich. Doch gerade in Chats fehlen oft Zwischentöne und Emotionen, was leicht zu Missverständnissen führt. Dieser Beitrag zeigt, wie wir durch bewusstes Kommunizieren Missverständnisse vermeiden können. Grundlagen der Kommunikation Eines der bekanntesten Kommunikationsmodelle wurde in den 1980er Jahren von Friedemann Schulz von Thun entwickelt. Es unterscheidet vier Ebenen jeder Nachricht: Sachinhalt, Beziehung, Selbstoffenbarung und Appell. Auf der Sachebene steht der reine Informationsgehalt im Vordergrund – vorausgesetzt, beide Gesprächspartner verwenden denselben Zeichensatz. Ist dies der Fall, kann die sachliche Botschaft klar verstanden werden (Lubienetzki & Schüler-Lubienetzki, 2020, S. [...]