By Published On: 11. November 2017Categories: Gesundheit, Management, Psychologie, Wirtschaft

Wie unterschiedlich Menschen sein können, kann man manchmal kaum glauben. Kennen Sie das auch, Zoff zwischen den Kollegen. Wenn sehr unterschiedlich ausgeprägte Persönlichkeitstypen aufeinander treffen ist das nicht verwunderlich. Das DISG-Modell stellt durch die Einteilung in vier Persönlichkeitstypen einen Ansatz zum besseren zwischenmenschlichen Umgang dar.

 

Kommunikation ist in jedem Team von großer Bedeutung. Wie oft kommt es zu Missverständnissen bzw. Fehlinterpretationen, diese basieren häufig auf den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen. Das DISG-Modell ist ein einfaches Persönlichkeitsmodell, welches die unterschiedlichen Persönlichkeiten analysiert. Auf der einen Seite hilft es dabei sich selbst besser kennenzulernen, auf der anderen Seite dient es dazu mit allen Typen einen harmonischen Umgang zu erlernen. Jeder von uns kann Eigenschaften von jedem Persönlichkeitstyp bei sich aufweisen, meistens ist jedoch ein Typ besonders stark ausgeprägt.[1]

 

DISG setzt sich aus den Begrifflichkeiten Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit zusammen, woraus die jeweiligen Typen entstehen.

Dem Dominante-Typ sind vor allem die Ergebnisse wichtig, wie der Weg dahin aussieht, spielt für ihn keine große Rolle – Hauptsache es geht schnell. Dennoch mag er Herausforderungen und Aktion. In der Kommunikation ist der D-Typ sehr direkt. Im Umgang mit ihm sollte man zu verstehen geben, dass man seine Position nachvollziehen kann und direkte Konfrontationen vermeiden. Am besten bringt man ihm Genugtuung entgegen und stimmt ihn zufrieden. Die Wahrung seines Gesichts ist für ihn unglaublich wichtig.[2]

Der Initiative-Typ kann als sehr sozial, kommunikativ und begeisterungsfähig beschrieben werden. Er versucht mit seinem Optimismus andere Menschen zu motivieren. Während er menschliche Beziehungen sehr schätz, ist er jedoch durch seine lebhafte Art nicht immer diszipliniert. I-Typen wollen offene Konflikte vermeiden, daher ist es wichtig ihnen die Vorteile einer Konfliktlösung nahezubringen. In der Kommunikation, sollte man ihm Zeit lassen, aufmerksam zuhören und Wertschätzung entgegenbringen.[3]

Der Stetige-Typ ist der Harmoniepunkt in jedem Team. Sein Kernpunkt liegt in der Unterstützung anderer, dies schafft auch bezüglich des privaten Umfelds Stabilität. Seine Herangehensweise ist sehr bedacht, wodurch er manchmal auch etwas langsamer ist. Konflikte möchte er auf jedem Fall vermeiden, daher ist es wichtig ihm zu zeigen, dass es um die Sache und nicht um die persönliche Beziehung geht. Da er ein introvertierter, emotionaler und zurückhaltender Typ ist sollte man ihm Zeit geben sich zu äußern, ihn einbeziehen und nachfragen.[4]

Für den Gewissenhaften-Typ sind Klarheit, Qualität und Perfektionismus sehr wichtig, dennoch ist er unkompliziert, kann jedoch mit emotionalen Situationen nicht gut umgehen. Konflikten versucht er aus dem Weg zu gehen, daher sollte man bei Konfrontationen sachlich bleiben und verdeutlichen, dass es um die Lösung und nicht etwa Kritik an seiner Person geht. Ein Lob für seine analytische und strukturierte Vorgehensweise kann wirkungsvoll sein, dennoch sollte man darauf achten, dass er sich nicht in der Tiefe verzettelt.[5]

 

Das DISG-Modell findet in den unterschiedlichsten Bereichen, wie beispielsweise dem Verkaufstraining, der Führung und im Coaching, Anwendung. Zum Einsatz kommt es jedoch auch im Personalbereich, um beispielsweise ein ausgeglichenes Team zusammenzustellen.[6] Grundsätzlich ist es wichtig, Menschen durch die Einteilung nicht in Schubladen zu stecken und die unterschiedlichen Typen zu bewerten, sondern das Modell im positiven Sinne zu nutzen und somit die Stärken, aber auch Defizite zu erkennen. Durch eine verbesserte Einschätzung des Gegenübers ist ein einfühlsamerer Umgang möglich, wodurch es gesamtheitlich betrachtet zu einer erhöhten Qualität und Zufriedenheit im Team kommt. Konfliktsituationen entstehen meist bei gegenüberliegenden Typen. Ein Beispiel hierfür sind der Dominate Typ und der Stetige-Typ. Während der Dominate Typ zu einem schnellen Ergebnis kommen möchte, wobei ihm das „Wie“ nicht so wichtig ist, ist der Stetige-Typ, aufgrund seiner bedachten Herangehensweise, auch mal etwas langsamer.

Um die eigenen Ausprägungen herauszufinden, werden im Internet Tests angeboten, welche den eigenen Typ bzw. Misch-typ zeigen. Eigenschaften, mit denen man sich beim Gegenüber schwer tut, sind oft gerade die Elemente, die bei einem selbst eher weniger oder sogar sehr stark ausgeprägt sind. [7]

 

Fazit

Generell ist DISG ein Modell, welches aufgrund der Einfachheit für jeden verständlich ist und somit unkompliziert verwendet werden kann. Dennoch stellt sich die Frage, wie weit man im beruflichen Rahmen die innere Persönlichkeit zeigen sollte oder ob man sich damit eher verletzlich macht. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Objektivität des Tests, da hierbei keine klare Vorschrift für das Ausfüllen des Tests gegeben ist. Grundlegend dient das Modell jedoch auch dem Lernen der Sprache anderer Menschen, dies stellt ein wertvolles Instrument bezüglich des ganzen Lebens dar.

 

 

 

Literaturnachweis

Dauth, G.: Führen mit dem DISG-Persönlichkeitsprofil: DISG-Wissen Mitarbeiterführung, Offenbach 2012

DISG: Anwendungsbereiche, http://www.disgprofil.eu/anwendungsbereiche/ (Stand: 26.10.17)

Mensch-und-psyche.de: Das DISG-Modell (Basis für einen Persönlichkeitstest) https://www.mensch-und-psyche.de/typenmodelle/das-disg-modell/ (Stand: 26.10.17)

Vogt, M.: Das DISG-Modell zur Persönlichkeits-Erkennung: Beliebt oder veraltet?, 2017, http://www.management-circle.de/blog/das-disg-modell/ (Stand: 26.10.17)

 

Bildquellen

Abbildung 1: https://pixabay.com/de/aktion-analyse-gesch%C3%A4ft-2277292/

 

Fußnoten

[1] Vgl. Vogt, M.: 2017, o. S.

[2] Vgl. Dauth, G.: 2012, S. 23ff.

[3] Vgl. Dauth, G.: 2012, S. 30ff.

[4] Vgl. Dauth, G.: 2012, S. 37ff.

[5] Vgl. Dauth, G.: 2012, S. 43ff.

[6] Vgl. DISG: 2017, o. S.

[7] Vgl. Mensch-und-psyche.de: 2017, o. S.

Teile diesen Artikel