Digitale Technologie wie die unterstützte Kommunikation kann für Menschen mit Behinderung eine Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe im Alltag sein. Es kann von einem einfachen sogenannten Buzzer, welcher bei Betätigung ein Bedürfnis äußert, über ein Gerät mit verschiedenen Piktogrammen, welche einen Satz in visueller Form darstellt bis hin zu einer App, welche durch Augenbewegungen eine Mitteilung vermittelt in jegliche Form dabei sein. In diesem Beitrag wird auf die verschiedene Formen von unterstützte Kommunikation eingegangen und gezeigt welche Art von Kommunikation von welchem Klientel genutzt werden kann.
Was ist unterstützte Kommunikation?
Unter unterstützte Kommunikation versteht man verschiedene Kommunikationsformen, welche eingesetzt werden, wenn die Lautsprache nicht ausreichend ist, um eine ausreichende Kommunikation zu führen. Das Ziel davon ist die Teilhabe am Alltag und in der Gesellschaft, sowie den soziale Austausch zu ermöglichen. Der Begriff „unterstützte Kommunikation“ wird mit UK abgekürzt, als auch barrierefreie oder gelingende Kommunikation genannt. (Uta Hellrung und Dr.Barbara Giel 2023)
Wer ist die Zielgruppe für UK?
Unterstütze Kommunikation ist für alle Personen in jedem Alter geeignet, welche Schwierigkeiten bei der Verbalsprache haben und sich dadurch nicht aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen können.
UK kann zeitliche befristet als auch dauerhaft genutzt werden. Bei Kindern, welche Schwierigkeiten haben, die Verbalsprache zu erlernen, bei Menschen nach einem Apoplex oder langer Sedierung wie beispielsweise Komapatienten, welche das Sprechen erst wieder erlernen müssen, spricht man von einer vorübergehende Hilfe durch unterstützte Kommunikation.
Es gibt auch Personengruppen, welche die UK dauerhaft als Unterstützung nutzen. Dazu zählen Menschen mit starken motorischen Einschränkungen wie beispielsweise körperliche und geistige Behinderungen von Geburt an oder welche im Laufe des Lebens erworben werden. (REHAVISTA unbekannt)
Arten von unterstützte Kommunikation
Man unterscheidet in 3 verschiedenen Formen der Kommunikation. Diese sind die körpereigene, externe nicht elektronische und externe elektronische Kommunikationsformen.
Diese werden nachfolgend beschrieben:
1.)Körpereigene Kommunikationsform
Im Alltag zählen Lautsprache, Mimik und Gestik für alle Menschen als Kommunikationsform. Bei Menschen, welche die sogenannte Lautsprache nicht ausreichend nutzen können, ist die körpereigene Kommunikationsform ein wichtiger Teil im Leben. Am häufigsten werden Gebärden genutzt, welche Signalwörter wie „ja“ oder „nein“ deutlich zum Ausdruck bringen und eine schnelle Kommunikation ermöglichen. Ein wichtiger Bestandteil sind allerdings auch Mimik und Gestiken in allen Bereichen, dazu gehören ebenso Blicke, Zeige- und Körperbewegungen. Bei Menschen, welche eine schwere Beeinträchtigung haben, ist diese Kommunikation stark eingeschränkt. In diesem Fall ist es wichtig den Betroffenen gut zu kennen und dadurch ihre Zeichen zu verstehen. (Zentrum für unterstützte Kommunikation unbekannt)
2.)Externe nicht elektronische Kommunikationsform
Diese Form ist mit einem Gegenstand, welcher zur Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeit dient, verknüpft und es werden keine Zeichen oder Signale selbstständig vom Körper gesendet. Häufig werden hierbei Fotos oder grafische Symbole genutzt. Diese können auf Einzelkarten, Tafeln oder Bücher fest angeordnet sein. Durch Zeigen oder Blick auf die jeweilige Darstellung kann in einem ganzen Satz kommuniziert werden. Durch eine festgelegte Anordnung kann das Erlernen der Symbole erleichtert werden. Beispiele für diese Kommunikationsweise sind sogenannte ICH-Bücher mit Grafiken und Bildunterschriften. In diesen Büchern sind die wichtigsten Faktoren bildlich hinterlegt, dies kann ein Steckbrief dieser Person sein, die Familie, Hobbys oder auch Vorlieben oder Abneigungen der Person. Erlebnisse wie Urlaube, Ausflüge oder Feste können die ICH-Bücher ebenfalls enthalten. Dadurch kann man mit der eingeschränkten Person das Erlebte besprechen und sich gemeinsam zurück erinnern. (Zentrum für unterstützte Kommunikation unbekannt)
3.)externe elektronische Kommunikationsform
Bei dieser Form der Kommunikation unterscheidet man in einfache und komplexe elektronische Kommunikationshilfen.
Zu den einfachen Hilfen zählen sprechende Taster oder Geräte mit einem Deckblatt auf diesem Piktogramme abgebildet sind. Diese Geräte können mit der eigenen Stimme besprochen werden und sind meist der erste Schritt zur unterstützten Kommunikation.
Komplexe elektronische Kommunikationshilfen werden auch als „Talker“ bezeichnet, von diesen es inzwischen eine große Auswahl gibt. Worte sind dabei meist in Symbolen abgebildet, jedoch mit der Möglichkeit, auch auf diesem Gerät schreiben zu können. Für Erwachsene gibt es auch Geräte, welche mit Schriftsprache funktionieren.
Für diese elektronischen Kommunikationshilfen gibt es verschiedene Möglichkeiten diese anzusteuern. An jeden Talker können spezielle Geräte wie Tastaturen, Joysticks oder eine Computermaus angeschlossen werden. Dadurch können die Geräte mit Fuß, Kopf oder dem Mund bedient werden. Wenn der Betroffene diese Körperteile nicht zur Bedienung des Gerätes nutzen kann, gibt es spezielle Kameras welche durch die Augensteuerung den Talker ansteuern kann. (Zentrum für unterstützte Kommunikation unbekannt)
Fazit
Die digitale Weiterentwicklung im Bereich der unterstützten Kommunikation ist für Menschen mit einer Beeinträchtigung ein Faktor, welcher in ihrem Alltag wichtig erscheint. Es muss eine Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse jeder Person stattfinden und in Bereich der Weiterentwicklung eine nutzerfreundliche und eventuell einfache Bedienungsmöglichkeit für Menschen mit Behinderung geschaffen werden. Ein weiterer Punkt sind die Anschaffungskosten, welche anfallen, wenn die Betroffenen ein Hilfsmittel wie beispielsweise ein Tablet mit einem Kommunikationsprogramm benötigen. Die Kosten werden nicht sofort von den Krankenkassen übernommen und es muss teilweise vermehrt Einspruch mit Begründung eingelegt werden. Dies ist ein Punkt, welcher der Digitalisierung in der unterstützten Kommunikation im Wege stehen könnte. In der Zukunft wird vermutlich auch die künstliche Intelligenz in der unterstützten Kommunikation eingesetzt oder bereits vorhanden Hilfsmittel mit dieser ausgestattet.
Literaturverzeichnis
Titelbildquelle
Titelbild: SHVETS production (2021): Schild Frauen Show Student. Online verfügbar unter https://www.pexels.com/de-de/foto/schild-frauen-show-student-7516283/, zuletzt geprüft am 22.08.2025.
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