By Published On: 18. Februar 2022Categories: Gesundheit, Psychologie, Wirtschaft

Die Covid-19 bzw. Corona Pandemie ist seit Anfang des Jahres 2020 bei uns in Deutschland vorhanden. Zu den Anfangszeiten gab es starke Lockdowns und Einschränkungen für die Menschen. Viele verloren ihren Beruf und andere mussten von zu Hause aus arbeiten. Die Corona Pandemie hat aus medizinischer und wirtschaftlicher Sicht viele Schäden verursacht. Doch wie steht es mit der Psyche des Menschen aufgrund der Isolation und der nicht mehr vorhandenen täglichen Routinetätigkeiten, wie z.B. mit dem Auto auf die Arbeit fahren und dort zu arbeiten?

Aktuelle Situation

Abbildung 1: Anzahl Infektionen und Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland seit Januar 2020 (Worldometer, 2022)

Wie in Abbildung 1 deutlich zu erkennen ist, sind die Fallzahlen bezüglich der Erkrankung mit dem Coronavirus gestiegen. Mittlerweile sind ca. 10 Millionen Fälle bekannt. Die Anzahl der Todesfälle aufgrund des Coronavirus beträgt ca. 118.000. Aufgrund der starken Ausbreitung des Virus wurden viele Arbeitnehmer dazu veranlasst ihre Arbeit von zu Hause aus zu erledigen.

Abbildung 2: Anteil der im Homeoffice arbeitenden Beschäftigten in Deutschland vor und während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 (Hans-Böckler-Stiftung, 2021)

Von zuvor ca. 4% der Personen in Deutschland, welche im Homeoffice tätig waren, gab es während der Corona Pandemie einen Anstieg auf bis zu 27% der Arbeitnehmer in Deutschland, wie in Abbildung 2 ersichtlich wird. Dies bedeutet, dass von den ca. 45,3 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland ca. 12,3 Millionen im Homeoffice tätig sind aufgrund der Corona Pandemie (Statistisches Bundesamt, 2021).

Dabei muss gesagt werden, dass von den im Homeoffice tätigen Personen, ca. 30% eine höhere Arbeitsbelastung und ca. 10% eine niedrigere Arbeitsbelastung erfahren (DGUV, 2021).

Burnout – Was ist das?

Zur Zeit existiert keine grundsätzliche, feste Definition für Burnout. Dies wiederum bedeutet, dass sowohl die Erforschung, als auch die Diagnostik dieses Syndroms Schwierigkeiten darstellt (Burisch, 2006, S.14). Es ist allerdings möglich gewisse Kernsymptome darzustellen, auch wenn diese nicht offiziell sind. Zu diesen Kernsymptomen gehört emotionale Erschöpfung, Depersonalisation bzw. der Verlust des eigenen Persönlichkeitsgefühls und Leistungsunzufriedenheit. Teilweise zählt auch Arbeitsüberdruss zu den Kernsymptomen (Burisch, 2006, S.16).

Bevor ein Burnout vollständig entsteht werden im Vorfeld 12 verschiedene Stadien durchlaufen. Im ersten Stadium entsteht ein Zwang zur Leistung. Dies bedeutet, dass vorherige Grenzen und Möglichkeiten nicht mehr anerkannt bzw. ignoriert werden. Im zweiten Stadium kommt ein Gefühl auf, jegliche Arbeit alleine bewältigen zu müssen. Es fehlt hierbei also an Delegation der Arbeit. Im nächsten Stadium werden eigene Bedürfnisse, wie z.B. Wünsche nach Ruhe und Entspannung, vernachlässigt und in den Hintergrund geschoben (Greve, 2010, S.34). Im vierten Stadium werden Konflikte verdrängt, damit man selbst Arbeitsfähig bleibt. Darauf folgt eine Änderung der Prioritäten. Soziale Kontakte werden in diesem Stadium als belastend erlebt. In dem sechsten Stadium wird eine Abkapselung von der Umwelt vollführt. Hierbei werden Kollegen oder Kunden als fordernd und belastend wahrgenommen (Greve, 2010, S.35). In dem nachfolgenden Stadium geschieht eine vollständige Isolation und es wird gegebenenfalls Alkohol, Medikamente oder ähnliches konsumiert und als Ersatz angesehen. Im achten Stadium ändert sich dann das Verhalten der betroffenen Person und es geschieht ein starker Rückzug. Im neunten Stadium kommt ein Gefühl auf nicht mehr sich selbst zu sein und nur noch zu funktionieren. Hiernach folgt das Gefühl einer inneren Leere. Die betroffene Person fühlt sich ausgezehrt und leer. In dem elften Stadium entsteht eine Depression und Verzweiflung kommt auf. Es herrscht hierbei eine gedrückte Stimmung. Im letzten Stadium setzt dann die völlige geistige, emotionale und körperliche Erschöpfung ein. In diesem Stadium können auch körperliche Probleme, wie z.B. Herz- und Kreislauferkrankungen auftreten (Greve, 2010, S.36-37).

Die Entstehung von Burnout wird in den meisten Fällen auf Arbeitsüberforderung oder Arbeitsunterforderung festgelegt. Aber auch fehlende Rückmeldungen von Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten können dazu beitragen (Greve, 2010, S.37-38).

Fazit

Aufgrund der aktuellen Corona Pandemie, müssen viele Erwerbstätige von zu Hause aus arbeiten. Aufgrund der dadurch entstehenden Möglichkeit von einer höheren bzw. einer niedrigeren Arbeitsbelastung, wird die Wahrscheinlichkeit auf eine Überforderung bzw. Unterforderung erhöht. Diese beiden Situation stellen einen Entstehungsfaktor für Burnout dar. Es ist also möglich zu sagen, dass aufgrund der aktuellen Corona Pandemie die Anzahl der von Burnout betroffenen Personen steigen kann. Die Corona Pandemie kann also zu einer höheren Rate von Burnout-Erkrankungen führen.

Aus diesem Grund ist es für alle Erwerbstätigen, welche im Homeoffice arbeiten müssen, wichtig genug Ruhepausen einzulegen und den Kontakt mit anderen Kollegen und Vorgesetzten regelmäßig zu halten. Werden Rückmeldungen gegenseitig ausgetauscht mindert dies die Wahrscheinlichkeit für einen Burnout. Ebenfalls sollte bei Arbeitsüberforderung und auch bei Arbeitsunterforderung Rücksprache mit den Vorgesetzten gehalten werden, damit die anfallende Arbeit auf alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufgeteilt werden kann. Dadurch wird ebenfalls die Wahrscheinlichkeit auf einen Burnout reduziert.

Auch von Seiten des Unternehmens sollte darauf geachtet werden, da im Falle eines Burnouts die jeweilig davon betroffene Person eine längere Zeit ausfallen kann und dies dann auch wirtschaftlich gesehen schlecht für das jeweilige Unternehmen ist. Gerade in Zeiten von Corona, sollte auf solche Aspekte Rücksicht genommen werden.

Literatur

Burisch, M. (2006). Das Burnout-Syndrom (3., überarbeitete Auflage). Berlin: Springer Medizin Verlag Heidelberg

DGUV. (2021). Arbeitsbelastung im Homeoffice. Zugriff am 04.02.2022. Verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1279046/umfrage/arbeitsbelastung-im-homeoffice/

Greve, G. (2010). Organizational Burnout, Das versteckte Phänomen ausgebrannter Organisationen. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

Hans-Böckler-Stiftung. (2021). Anteil der im Homeoffice arbeitenden Beschäftigten in Deutschland vor und während der Corona-Pandemie 2020 und 2021. Zugriff am 04.02.2022. Verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1204173/umfrage/befragung-zur-homeoffice-nutzung-in-der-corona-pandemie/

Statistisches Bundesamt. (2021). Erwerbstätigkeit in Deutschland. Zugriff am 04.02.2022. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/_inhalt.html

Worldometer. (2022). Anzahl Infektionen und Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland seit Januar 2020. Zugriff am 04.02.2022. Verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102667/umfrage/erkrankungs-und-todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland/

Bildquelle

Pixabay. (2021). Mitarbeiter Schreibtisch. Zugriff am 22.02.2022. Verfügbar unter: https://pixabay.com/de/vectors/mitarbeiter-schreibtisch-betonen-6038877/

Pixabay. (2020). Corona Virus. Zugriff am 22.02.2022. Verfügbar unter: https://pixabay.com/de/vectors/coronavirus-symbol-corona-virus-5107715/

Pixabay. (2020). Etiketten. Zugriff am 22.02.2022. Verfügbar unter: https://pixabay.com/de/vectors/etiketten-stichworte-halterung-4963736/

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