By Published On: 5. August 2021Categories: Kommunikation, Psychologie, Wirtschaft

Probleme erkennen und Lösungen entwickeln – das sind nicht nur Herausforderungen im Berufsalltag, sondern auch im Privatleben. Wir wollen möglichst harmonische Beziehungen führen, Freude und Glück empfinden. Doch dafür muss eine Grundlage vorhanden sein: die emotionale Intelligenz. Wie äußert sich emotionale Intelligenz und wie wird diese im Gespräch mit anderen kommuniziert?

Emotionale Intelligenz

Emotionale Intelligenz lässt sich in fünf Bereiche unterteilen, welche bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind:

  1. Die Kenntnis über eigene Emotionen: Das Erkennen von Gefühlen, wenn diese auftreten, ist die Grundlage von emotionaler Intelligenz. Die Beobachtung der eigenen Gefühle ist für die psychologische Einsicht und das Verstehen unabdingbar. Dadurch entsteht die Sicherheit, nicht von Gefühlen eingenommen zu werden, sondern diese zu nutzen. Diese Selbstsicherheit eröffnet wiederum klare Lebensentscheidungen (z.B. Partnerwahl, Berufswahl).
  2. Die Handhabung von Emotionen: Gefühle angemessen zu handhaben, basiert auf der Selbstwahrnehmung. Fähigkeiten sind beispielsweise sich selbst zu regulieren (z.B. Angst abzuschütteln). Ist diese Fähigkeit schwach ausgeprägt, geht dies mit bedrückenden Gefühlen bei Herausforderungen einher. Ist diese Fähigkeit wiederum stark ausgeprägt, können Misserfolge und Aufregungen des Lebens leichter und rascher verarbeitet werden.
  3. Die Umsetzung von Emotionen in die Tat: Emotionen können dazu verhelfen, Ziele zu erreichen. Sie wirken als Selbstmotivation, Aufmerksamkeit, Kreativität und können Impulsivität unterbrechen. Hierbei kommt es zu einem fließenden Zustand, welcher herausragende Leistungen mit sich bringen kann. Es entsteht Produktivität und Effizienz.
  4. Die Empathie: Empathie umfasst die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Diese Fähigkeit baut auf der Selbstwahrnehmung auf und stellt die Grundlage der Menschenkenntnis dar. Diese einfühlsame Art ermöglicht die Wahrnehmung von versteckten sozialen Signalen, welche darauf hinweisen, was sich ein anderer Mensch wünscht oder was er braucht. 
  5. Der Umgang mit Beziehungen: Emotional intelligente Menschen führen Beziehungen, bei denen ein Umgang mit Emotionen anderer vorliegt. Diese sind für die Beliebtheit, Führung und interpersonale Effektivität verantwortlich.[1]

Die emotionale Intelligenz äußert sich sowohl durch uns selbst als auch durch den Umgang mit anderen. Um emotionale Intelligenz gegenüber anderen auszudrücken, bedarf es allerdings an Kommunikation. Kommunikation geschieht, wenn Menschen aufeinandertreffen und Verhalten beeinflusst wird. Für erfolgreiche Kommunikation ist dabei nicht die Wortanzahl entscheidend, sondern die Kenntnis über Wirkmechanismen. Dabei ist das Gespür situationsgerecht und zielführend zu kommunizieren grundlegend.[2] Hier greifen die Potenziale der emotionalen Intelligenz. Ein Gespräch kann gehemmt, aber auch durch emotionale Intelligenz gefördert werden. Ein hemmendes Gespräch äußert sich durch ein Abblocken des Gesprächsflusses. Ein förderndes Gespräch eröffnet hingegen weitere Gesprächsthemen und damit den Gesprächsfluss. [3] 

Gesprächsfördernde Tipps

Dem Gesprächspartner sollte Aufmerksamkeit gezeigt werden, indem genau zugehört und Blickkontakt gehalten wird. Das eigene Mitteilungsbedürfnis sollte dabei zurückgehalten werden. Dennoch gibt das Einwerfen von passenden Kommentaren wie ,,Ja‘‘ oder ,,Genau‘‘, dem Gesprächspartner das Gefühl verstanden zu werden. Auch Nachfragen (z.B. ,,Könntest du das nochmal wiederholen?‘‘ oder ,,Wie meinst du das genau?‘‘) zeigt Interesse an dem laufenden Gespräch. Auch das Benennen der Gefühle (z.B. Ich habe den Eindruck, dass sich dein Körper verkrampft, wenn du über dieses Thema sprichst. Was geht da genau in dir vor sich?‘‘) vermittelt dem Gesprächspartner, dass Interesse bzgl. der eigenen Person vorliegt. Zusammenfassungen des Gesprächs ermöglicht eine Überprüfung des Problems. Dadurch können auch Verständnisfragen geklärt werden.[4]


[1] Vgl. Goleman, D.: 2015, S.67-68

[2] Vgl. Hintz, A.J.: 2018, S.263

[3] Vgl. Bosley, I.; Kasten, E.: 2018, S.181-182

[4] Vgl. Bosley, I.; Kasten, E.: 2018, S.181-182

Literatur

Bosley, I. & Kasten, E., 2020. Emotionale Intelligenz bei Kindern fördern. Wiesbaden: Springer.

Goleman, D., 2015. Emotionale Intelligenz. 25. Auflage Hrsg. München:dtv.

Hintz, A.J., 2018. Erfolgreiche Mitarbeiterführung durch soziale Kompetenz. Eine praxisbezogene Anleitung. 4. Auflage Hrsg. Wiesbaden: Springer Gabler.

Beitragsbild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay. Zugriff am 02. August 2021, von https://pixabay.com/de/illustrations/besprechung-meeting-gespräch-1002800/

Teile diesen Artikel