Der Panther , Im Jardin des Plantes, Paris

„Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.“

Von Rainer Maria Rilke

Als ich meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin startete, wurde bei der Eröffnungsrede und zur Begrüßung des neuen Kurses der „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke vorgetragen. Auch der Kurs selbst bekam den Namen „Rilke Kurs“. Es begann eine aufregende und prägsame Zeit für mich. Zu diesem Zeitpunkt war ich 19 Jahre alt und hat gerade mein Freiwilliges-Soziales-Jahr in einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung absolviert.

Nach den drei Jahren Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss war für mich klar, das wars noch nicht. So begann ich bereits ein Jahr später eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Heilpädagogin. Neben einer regelhaften 40-Stunden-Arbeitswoche war ich Freitagabends und Samstags „in der Schule“ und machte die Weiterbildung. Auch so fielen neben den fest vorgegebenen Terminen, während der berufsbegleitenden Weiterbildung, Zeiten für Hausarbeiten an.

Auch danach war mir irgendwie klar, das war es noch nicht. Aber diesmal wusste ich nicht so richtig nach was ich weiter suchte. Ich absolvierte immer wieder Fortbildungen u.a. zum Marte Meo Trainer im Arbeitsgeschehen und bildete mich im Privaten weiter. Ich lerne zum Beispiel das Tauchen und wurde mit einer Sanitäter- und Einsatztauchaussbildung Teil der Einsatzmannschaft bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Aber das Gefühl blieb. Das war es noch nicht!

Es verging einige Zeit bis ich im Alter von 32 Jahren durch einen Zufall auf das Studium zum Bachelor of Arts im Bereich Inklusion und Teilhabe aufmerksam wurde. Der Bereich der Behindertenhilfe begeistert mich, sodass die Beschreibung und letzt endlich die beschriebenen Inhalte genau das Richtige sind.

Lebenslanges Lernen

„Lebenslanges Lernen“ (LLL) umfasst das Lernen nach der Jugendphase und im
weiteren Lebensverlauf. Der Begriff beleuchtet Lernaktivitäten, die sich über die
gesamte Lebensspanne erstrecken. Zwar hebt die Semantik lebenslangen Lernens
vorwiegend auf das Erwachsenenalter ab, jedoch impliziert diese Fokussierung
nicht, dass das vorgängige und dispositionell prägende Lernen in Familie, Schule
und Berufsausbildung ausgeklammert wird. Darüber hinaus bleiben die nach-
berufliche Lebensphase und das höhere Lebensalter nicht ausgespart, denn diese
stellen zunehmend bedeutsame Aktivitätsräume für Lernen und Kompetenzent-
wicklung dar. Für LLL ist weiterhin kennzeichnend, dass nicht das Bildungssystem
oder einzelne Bildungsangebote im Vordergrund stehen. Vielmehr interessiert das
Individuum mit seiner Biografie, die zum Bezugspunkt für Lern- und Bildungspro-
zesse – egal in welcher Form und an welchem Ort diese stattfinden – erhoben wird.
Dabei realisiert sich LLL nach heutigen Verständnis in Formen sowohl organisier-
ten und non-formalen als auch informellen Lernens. Schließlich gehört zu einer all-
gemeinen Begriffsbestimmung noch die Festlegung, dass sich LLL in einem konti-
nuierlichen oder stetigen Erbringen von Lernaktivitäten durch das Individuum er-
füllt und hierbei Lernformen unterschiedlichen Organisiertheits- und Selbststeue-
rungsgrades zur Anwendung gelangen können. (Vgl. Brödel, R.(2009)S.975)

Im Rahmen meiner Heilerziehungspflege-Ausbildung begegnete mir zum ersten Mal der Begriff des Lebenslangen Lernens. Jetzt im Rahmen des Studiums erinnerte ich mich erneut daran. Es gibt meinem inneren Antrieb mich stetig weiterbilden zu wollen ein Wort und Begrifflichkeit. Es beschreibt den Drang sich in verschiedenen Bereichen weiterbilden und -entwickeln zu wollen. Es ist hervorzuheben, dass sich das Lebenslange Lernen auf alle Bereiche des Lebens beziehen kann und auf Lernphasen ab dem Erwachsenenalter Bezug nimmt.

Fernstudium und Schlussresümee

„Ein Fernstudium kann man auch als Selbststudium bezeichnen, denn es zeichnet sich tatsächlich durch ein hohes Maß an Flexibilität und örtliche Unabhängigkeit aus. Es gibt haben zwar Vorgaben bezüglich des Faches, der Credit Points (CP) bzw. Leistungspunkte (LP), Prüfungen und so weiter, aber wie die Studierenden diese Vorgaben erfüllen, liegt im Prinzip bei ihnen selbst.“

„Ein Fernstudium ermöglicht im Unterschied zum Präsenzstudium ein ortsunabhängiges Studieren mit freier Zeiteinteilung, das vor allem als Selbststudium organisiert ist. Beim Fernstudium werden meist Formen des virtuellen Lernens mit Präsenzveranstaltungen bzw. Präsenzphasen kombiniert. Für das Fernstudium wird das Lehr- und Lernmaterial direkt nach Hause vermittelt, entweder in gedruckter Form oder online. Der Lernerfolg wird bei einem Fernstudium meist über Einsendeaufgaben und durch Klausuren überprüft.“ (Vgl. Info Web Weiterbildung, Was ist ein Fernstudium? (2025))

(M)ein Fernstudium vereint meinen persönlichen Drang zur Weiterbildung und die Inhalte, für die der Begriff des Lebenslange Lernens steht. An allen Orten, an denen ich den Zugang zu dem Internet und meinem Laptop habe, kann ich es in all meinen gewählten Bereichen anwenden. Auf diese Weise bekomme ich Zugang zu den Inhalten der Fernuniversität. Ich beschäftige mich mit diesen, recherchiere, erstelle u.a. Hausarbeiten und bearbeite Einsendeaufgaben. Auch setze ich meine eigenen Schwerpunkte und wähle in welchen Bereichen ich mich wann fortbilden möchte. Ich bekomme die Möglichkeit an Online-Vorlesungen teilzunehmen und in den Austausch mit Professoren, Dozenten und Mitstudierenden zu kommen. Es lässt mir auch den Raum für meine eigene zeitliche Einteilung. Habe ich Urlaub nutze ich den Urlaub, um mich Themen auseinanderzusetzen oder entscheide mich anderen persönlichen Aktivitäten nachzugehen. Ich kann mich zu jeder Tages- und Nachtzeit damit beschäftigen. Ggf. unterstützt mich mein Arbeitgeber und ich erarbeite einige Inhalte auch im Rahmen meiner Arbeitszeit. Dies sind aus meiner Sicht die Vorteile eines Studiums und aus diesem Grund für mich empfehlenswert.

Quellen

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