By Published On: 18. November 2016Categories: Gesundheit, Psychologie, Wirtschaft

 

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Als ich in die Suchmaschine im Internet „ Massagen am Arbeitsplatz“ eingegeben habe, war ich überrascht, dass ich auf einige Anbieter gestoßen bin, die in Unternehmen kommen, um dort die Mitarbeiter mit ihrem Massageangebot zu betreuen.

Egal was wir arbeiten und wie viel wir arbeiten, am Ende des Tages sind viele von uns gestresst, müde und ausgelaugt. Die meisten von uns sitzen täglich sehr lange vor dem Computer und versuchen es sich mit einer bequemen Sitzhaltung so angenehm, wie nur möglich zu machen. Allerdings hat diese „bequeme Sitzhaltung“ oft zur Folge, dass sie für unseren Körper, physiologisch gesehen nicht gut ist und demnach eine Fehlhaltung ist.

Wer kennt nicht die Genugtuung des Kopfaufstützens? Wie gut es tut, den Kopf einfach in die Hände fallen zu lassen und die Last einfach abzugeben. Aber genau diese Haltung führt zu Verspannungen im Nackenbereich. Wir ziehen unsere Schultern ganz eng an den Hals. Und genau diese Haltung wird uns nach längerer Zeit zum Verhängnis. Wir bekommen Verspannungen!

Diese Verspannungen im Hals-und Nackenbereich führen bei uns zu Kopfschmerzen, den sogenannten Spannungskopfschmerzen. Mit Verspannungen und zusätzlichen Kopfschmerzen lässt es sich einfach nicht gut arbeiten.

Einige Unternehme bieten daher für ihre Mitarbeiter interne Rückenschulen an, damit diese eine physiologische (Sitz-)Haltung erlernen. Dies soll entweder vorbeugen oder noch Schlimmeres verhindern. Das erscheint als ein Fortschritt in der Arbeitspsychologie. Aber kann man eventuell nicht noch mehr für die physiologische Gesundheit seiner Mitarbeiter machen? Denn Verspannungen sind meist nicht nur die Folge einer falschen Sitzhaltung, sondern auch die Folge von psychischen Stress.

 

Was also passiert, wenn wir Stress verspüren? hustle-and-bustle-1738072_1920

Unser Körper meldet uns: Hallo!! Aufwachen!! Jetzt geht es los! Bring dich in Stellung und arbeite, was das Zeug hält!!

Unser Gehirn erhöht die Gehirndurchblutung, um wach zu sein und somit neue Informationen schnell aufnehmen zu können. Die Atmung wird schneller und flacher. Wir atmen mehr ein, als aus, was zur Folge hat, dass sich unser Brustkorb anspannt und wir keine tiefen und entspannenden  Atemzüge mehr machen können.  Dies wiederum erhöht den Herzschlag. Somit wird auch die Muskulatur mit mehr Sauerstoff und Energie versorgt. Die muskuläre Spannung erhöht sich, denn unser Körper bereitet sich auf Muskelarbeit vor. Vor allem ist eine erhöhte Muskelspannung in der Rücken-, Nacken- und Schultermuskulatur zu beobachten. Da wir nun diese Energie der Muskulatur nun nicht durch körperliche Arbeit verbrauchen und reduzieren können, staut sich die Spannung an und führt natürlich zu Verspannungen.

Das Angebot der Rückenschule, welches viele Unternehmen heutzutage schon anbieten, ist sicherlich ein guter Anfang. Allerdings behebt man Rücken-oder Nackenschmerzen nicht mit einem einmaligen Kurs. Die richtige Haltung muss in den Alltag transferiert und dauerhaft umgesetzt werden.

Damit dieser Transfer auch gelingt, könnte eine unterstützende Variante die der regelmäßigen Massagen sein. Ich betone regelmäßig, denn auch hier hilft eine einmalige Massage nicht, um die Verspannungen zu lösen.

Zudem bildet die Maßnahme steuerlich keine zusätzlichen Kosten für den Arbeitgeber. Denn basierend auf § 3 Nr. 34 EStG kann für jeden Arbeitnehmer jährlich und zusätzlich zum Lohn eine Summe von 500 € ausgegeben werden, die zur Verbesserung des gesundheitlichen Allgemeinzustands zur Verfügung steht, wenn die Maßnahmen zielgerichtet sind.

Ein weiterer Pluspunkt für die Unternehmen ist sicherlich eine Ermäßigung, aufgrund mehrere Mitarbeiter, die dieses Angebot in Anspruch nehmen wollen.

Angenommen eine halbstündige Massage kostet pro Person um die 30 € bis 40 €, so kann jedem Mitarbeiter eine monatliche Rücken-, Nacken- oder Schultermassage angeboten werden.

Die Voraussetzung für solch ein Angebt seitens des Arbeitgebers könnte beispielsweise sein:

  1. Die Teilnahme an einer Rückenschule, die vor den Massageangeboten stattfinden muss
  2. Die Massagetermine werden in er Mittagspause des Mitarbeiters gelegt.

Eine tolle Sache. Zudem wird solch ein Angebot die Atmosphäre in der Firma definitiv verbessern. Das psychische Wohlbefinden der Arbeitnehmer wird sich zudem steigern. Fühlen sich die Mitarbeiter wohl und wertgeschätzt, werden sie leistungsstärker sein und somit profitabler für das Unternehmen.

Fazit

Die einmalige Teilnahme an der Rückenschule wäre nicht umsonst, da durch die monatlichen Massagen der Fokus und die Wahrnehmung auf die Rücken-und Nackenmuskulatur immer wieder auf das Neue gelegt werden würde. Somit kann davon ausgegangen werden, dass bisherige Fehlhaltungen dauerhaft reduziert und verbessert werden.

Scheut euch also nicht und schlagt diese Idee doch mal eurem Chef vor!!!

 

 

 

Literatur

Kaluza, G.: Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Heidelberg. 2015. S. 19-25.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/steuerliche-vorteile.html (11.11.2016)

 

Bildquellen

https://pixabay.com/de/wellness-massage-relax-entspannend-285587/

https://pixabay.com/de/hektik-frau-gesicht-pfeile-stress-1738072/

 

 

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