TEACCH bedeutet Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped CHildren und kann übersetzt werden mit der Begleitung und pädagogischen Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationseingeschränkter Kinder. Das TEACCH-Programm schafft Verständnis für typische Verhaltensweisen von Menschen mit Autimus. Es können mit Hilfe des Programms individuelle Diagnostiken und Förderpläne erstellt werden. Es unterstützt bei der Zusammenarbeit mit Eltern, Angehörigen, Familien. Es dient bei der Optimierung und dem Ausbau vorhandener Fähigkeiten. (Solzbacher, H.,2019,S.7)
TEACCH schafft insbesondere für Personen mit Autismus-Spektrum-Störung einen Rahmen, autonome und selbst bestimmte Handlungsfähigkeit zu ermöglichen. Diese sind in Bezug auf das Lernen und die eigene Entwicklung sowie im Grunde auf das gesamte Leben ausgerichtet. So lässt sich die Förderung und Arbeit mit TEACCH nicht auf einen bestimmten Zeitabschnitt oder einen bestimmten Raum begrenzen. Die Förderung nach dem TEACCH-Ansatz erfolgt auf der Überprüfung von Alltagssituationen, um Rahmenbedingungen so anzupassen, damit die Person mit Autismus-Spektrum-Störung sich möglichst kompetent und effektiv verhalten kann. So werden systematisch Aspekte der Zeit, Raum, Materialien und die Inhalte mit Erwartungen an die jeweilige Situation sowie beteiligte Personen analysiert, um entsprechend hinderliche und förderliche Faktoren zu identifizieren sowie anpassen zu können. TEACCH sucht dabei immer nach individuellen Wegen für die Person mit Autismus-Spektrum-Störung, damit diese erfolgreich und mit einem hohen Maß an Selbstständigkeit die Situation meistern kann. (Häußler, A.,2017,S.11)

„Der Kompetenzschlüssel ist ein Dokument, das mit vielen Bildern, begleitet von allgemein verständlichem Text, die aktuellen Strategien und Formen der Hilfestellung für eine Person mit Autismus Spektrum Störung beschreibt. Es wird von einer Bezugsperson erstellt, die im Umgang mit dem Kind/Klienten Strategien entwickelt und erprobt hat. Ziel ist es, die gewonnenen Informationen über effektive Hilfen an andere Bezugspersonen weiterzugeben. Der Kompetenz-Schlüssel wird in der Ich-Form aus Sicht der Person mit Autismus Spektrum Störung geschrieben. Er informiert Bezugspersonen darüber, welche Hilfen erforderlich sind, damit das Kind/der Klient kompetent handeln kann. Neben den aktuellen Strategien zum Umgang mit dem Betreffenden und den derzeit genutzten Hilfestellungen, können auch die aktuellen Inhalte der Förderung benannt werden. „(Häußler, A.,2017,S.13)
Wie kann ein Kompetenz-Schlüssel nach dem TEACCH-Ansatz gegliedert sein (Häußler, A.,2017,S.24) :
- Deckblatt
- Was man über mich wissen sollte /“So bin ich !“
- Wer mich kennt, der weiß… (Vorlieben und Abneigungen, Stärken und Schwächen)
- Das lerne und übe ich gerade (Bereiche/Themen in der Förderung)
- So kannst du mir helfen! (Informationen und praktische Hinweise, aufgegliedert in die einzelnen Bereiche)
- Kontaktdaten der Autoren
Innerhalb eines Kompetenz-Schlüssels wird auf einem Papier der aktuelle Stand festgehalten. Er beschreibt eine Momentaufnahme. Durch die verschiedenen Seiten und Papiere können einzelne geschilderte Informationen immer wieder aktualisiert und ausgetauscht werden. Dieses Vorgehen spiegelt die Basis des TEACCH- Ansatzes wieder. Dabei werden aktuelle Strategien, Hilfestellungen und Vorgehensweisen immer wieder geprüft und individuell angepasst. (Häußler, A.,2017,S.13)
Die Ich-Form wurde gewählt, weil sie die Möglichkeit gibt einen persönlichen Bezug zu der Person mit Autismus-Spektrum-Störung herzustellen und darüber hinaus einen direkten Apell an den Lesenden zu richten. Auch wenn man Vor- und Nachteile der Ich-Form diskutieren kann, bleibt es bei der Nicht-Verwendung der Ich-Form eher eine Empfehlung vom Schreibenden des Kompetenz-Schlüssels zum Lesenden des Kompetenz-Schlüssels. Aus diesem Grund wurde sich auch für die Ich-Form entschieden.(Häußler, A.,2017,S.15)
Es werden ausschließlich aktuelle Strategien und Formen der Hilfestellung im Kompetenzschlüssels abgebildet. Es geht darum, dass die lesende Person schnell die Informationen erfassen kann , um die Person mit Autismus-Spektrum-Störung im Hier und Jetzt gut begleiten und unterstützen zu können. Sie soll einen schnellen Überblick darüber bekommen, was aktuell zu tun und zu bedenken ist, statt sich mit vergangenen Vorgehensweisen zu beschäftigen. Das gleiche gilt auch für zukünftige Ideen. Diesen mögen zwar eventuell hilfreich sein werden in der Zukunft, gelten aber noch nicht für die aktuelle Situation. Vielmehr soll mit dem Kompetenzschlüssel Fragen beantwortet werden, zu dem was der Person mit Autismus-Spektrum-Störung schwer fällt, welche Hilfsmittel die Person nutzt, um Kompetenzen abrufen zu können und welche Aufgaben dafür die Begleitperson übernehmen sollte. (Häußler, A.,2017,S.14)

Ziel ist es durch den Kompetenz-Schlüssel nicht nur gewonnene Strategien und Hilfen weiterzugeben, sondern auch die Art ihrer Anwendung weiterzugeben. Er ist wie mit einer Art Anleitung für die Begleitung der individuellen Person zu beschreiben. (Häußler, A.,2017,S.14)
Bilder und ein allgemein verständlicher Text sollen unterstützen Informationen als lesende Person schneller erfassen zu können. Statt Fachwörter zu benutzen, soll eher veranschaulicht werden. Grundprinzip soll hierbei sein, eher viele Bilder und möglichst wenig Text zu verwenden. Denn Bilder lassen sich leichter merken und verinnerlichen, für die Person, die die Person mit Autismus-Spektrum-Störung begleiten und unterstützen möchte. (Häußler, A.,2017,S.14)

Quellen
- Häußler, A. (2017) Kompetenz-Schlüssel – Wege zum Handeln, Praxis TEACCH, Verlag modernes lernen
- Solzbacher, H. (4. Aufl. 2019) Von der Dose bis zur Arbeitsmappe – Ideen und Anregungen für strukturierte Beschäftigungen in Anlehnung an den TEACCH-Ansatz, BORGMANN Media Verlag
- Bildquellen: Eigene Darstellung