In den letzten Jahren wird immer häufiger von „Work-Life-Balance“ gesprochen, oft von Menschen, welche in großen Unternehmen als Führungskräfte arbeiten oder Menschen in Verwaltungsberufen. Aber wie funktioniert die Work-Life-Balance in Pflegeberufen? Geht das überhaupt? Dieser Blogbeitrag beinhaltet die genannte Fragen und gibt einen Einblick in das Thema speziell auf den Pflegebereich bezogen.
Was ist eigentlich „Work-Life-Balance“?
Unter dem Begriff Work – Life – Balance versteht man ein Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben. Dies verfolgt das Ziel, dass der Bereich der Verpflichtungen auf der Arbeit und der Verpflichtungen im Privatleben mit den Regenerationsphasen einen Einklang ergeben. Jede Person sollte ihre eigene Work-Life-Balance finden, welche zu ihr passt. Dabei müssen nicht alle Bereiche gleichmäßig ausbalanciert sein. Diese Balance zwischen den Bereichen von Arbeit und Privatleben sollen für eine bessere Gesundheit und mehr Energie sorgen.
Das Konzept, welches hinter dem Begriff steckt, beinhaltet 4 Säulen, welche aus verschiedenen Lebensbereichen stammen.
Die erste Säule umfasst den Lebensbereich des Berufes mit Leistung und Finanzen. Bei der zweiten Säule spricht man vom sozialen Umfeld, wie die eigene Familie und soziale Kontakte im Privatleben. Als dritte Säule im Konzept findet man den Gesundheitsbereich, welcher einen gesunden Körper, Bewegung und die Ernährung beinhaltet. Die vierte und letzte Säule betrifft den Bereich der Kultur und die Ansprache der Sinne, wie beispielsweise Hobbys oder Methoden zum Stressabbau. (hr works unbekannt)
Schwierigkeiten bei der Umsetzung von der Theorie in die Praxis im Gesundheitsbereich
Menschen in Pflegeberufen arbeiten meist im Schichtdienst und haben daher keinen geregelten Tagesrhythmus. Zudem kommen kurzfristige Ausfälle, Personalnotstand, Überstunden und eine Erreichbarkeit an den freien Tagen. Dies alles sorgt für eine enorme emotionale Belastung auch außerhalb der Arbeitszeit. Daher verlassen viele Pflegekräfte ihren Beruf oder erkranken an Burn out. (Alyssa-Celine Schönfeld 2025a) Durch diese Faktoren entsteht ein Ungleichgewicht zwischen dem Privat- und Berufsleben. Zudem fällt es Menschen in den Pflegeberufen schwer, sich nach der Arbeit für Sport oder zum Kochen zu überwinden. Desweiteren ist es durch den Schichtdienst schwer Verabredungen zu vereinbaren und die sozialen Kontakte zu pflegen. Die Lösung für diese Problematiken sind ein gutes Zeitmanagement.
Lösungen für die Umsetzung der Work Life Balance in der Pflege
Es gibt Lösungsansätze, welche man selbst umsetzen kann, um das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben herzustellen. Es ist wichtig sich nach einer langer und anstrengender Schicht körperlich zu betätigen. Besten Falls sollte dies direkt auf dem Heimweg stattfinden. Beispielsweise Ausdauersport wie Joggen oder Schwimmen, aber auch Meditation, Yoga und Pilates können zum Stressabbau beitragen. Wichtig ist , sich ebenfalls die Zeit für sich zu nehmen. Dies kann durch ein Hobby, einem Buch oder einer medialen Auszeit zum gesundheitlichen Wohlbefinden beitragen. Neben diesen Punkten gehört auch das Grundbedürfnis nach ausreichend Schlaf von mindestens 7 Stunden und einer gesunden Ernährung dazu.
Auch während der Arbeit gibt es Möglichkeiten, die Work Life Balance mit dem Bereich zu kombinieren. Dazu gehören ebenfalls Pausen, um die Konzentration über die Arbeitszeit hinweg zu erhalten. Dies trifft besonders auf Personen zu, welche direkt am Patienten arbeiten und eine hohe Leistungs-, und Konzentrationsfähigkeit benötigen. Konflikte mit Kollegen und belastende Fälle von Patienten im Bereich der Arbeit können sich ebenfalls auf das Wohlbefinden auswirken. Wichtig ist, solche Streitpunkte oder Situationen direkt offen anzusprechen und zu klären. (Susann Stollberg 2022)
Möglichkeiten für Digitalisierung in der Work-Life Balance
Diese Möglichkeit bietet beispielsweise die CrewLinO App. Sie beinhaltet folgende Punkte.
-Flexible Dienstplanung: Diese Möglichkeit kann unterstützen, die Planung transparenter und flexibler zu gestalten. Sowie die Wünsche zu berücksichtigen oder auch freie Dienste beispielsweise bei Krankheitsausfall zu übernehmen. (Alyssa-Celine Schönfeld 2025a)
-Poollösungen für Flexible Dienste: In der App können die Mitarbeiter ihre Verfügbarkeit für die Dienste angeben, dadurch kann der Poolmanager die Mitarbeiter gezielt im Dienstplan einsetzen. Für Stationsleitungen gibt es den Vorteil, dass gezielt Anfragen gestellt werden können. (Alyssa-Celine Schönfeld 2025b)
-Zuverlässige Personalplanung: Um Personalausfälle schnell zu kompensieren gibt es sogenannte Ausfallmangement-Tools. Durch die App werden die Mitarbeiter über eine Nachricht von dem Ausfall benachrichtigt und können somit entscheiden ob sie die Schicht annehmen oder ablehnen möchten. (Alyssa-Celine Schönfeld 2025c)
Fazit
Work-Life Balance ist in der Pflege ein teilweise schwieriger Faktor um Beruf und Privatleben miteinander vereinbaren zu können. Doch durch das eigene Zeitmanagement gibt es einige Möglichkeiten diese Problematik zu lösen, auch durch digitale Medien oder Angebote. Durch die Nutzung der oben genannten App könnten Pflegeberufe für junge Menschen attraktiver werden. Denn durch diese werden die Mitarbeiter nicht an ihren freien Tagen telefonisch kontaktiert, sondern bekommen lediglich eine Benachrichtigung der App auf ihrem Smartphone.
Eine Schwierigkeit könnte allerdings sein, dass Mitarbeiter sich verpflichtet fühlen in der Krankheitssituation einzuspringen, wenn ersichtlich ist, dass alle anderen Kollegen die Anfrage ablehnten.
Abschließend lässt sich sagen, dass auch die Digitalisierung in diesem Bereich auf einem guten Weg ist. Dennoch gibt es Punkte bei diesen noch nachgearbeitet werden muss.
Literaturverzeichnis
Titelbildquellen:
Titelbild: Madison Inouye (2019): pexels-photo-2821823.jpeg (3272×2179). Online verfügbar unter https://www.pexels.com/photo/self-care-isn-t-selfish-signage-2821823/ , zuletzt aktualisiert am 19.08.2025, zuletzt geprüft am 19.08.2025.
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