By Published On: 4. Juli 2025Categories: Inklusion, Pädagogik

Einleitung

Der Personenkreis der Menschen mit komplexen Behinderungen, auch bekannt unter dem Begriff Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf oder Menschen mit einer schweren Behinderung, soll mit der Webseite qualitaetsoffensive-teilhabe.de den Unterstützer*innen dieses Personenkreises umfangreiche theoretische Informationen und Impulse bieten für die eine gute und selbstbestimmte Assistenz.

Dabei wurde meiner Meinung nach eine sehr umfangreiche Sammlung an Informationen und Impulsen zusammengestellt. Beispiele der Webseite sind unter anderem allgemein wie das Menschenbild, ethische Fragen oder Pflege.

Das Netzwerk

Hinter der Webseite steht das Netzwerk komplexe Behinderung e. V., dieses besteht aus Mitgliedern, welche Forschungserkenntnisse mit dem Personenkreis der Menschen mit komplexen Behinderungen im wissenschaftlichen Kontext nachweisen können. Das Netzwerk versteht sich dabei als eine Plattform für Wissenstransfer und wissenschaftliche Kommunikation. Es fördert Forschungsprojekte zu Themen, die weniger Betrachtung bekommen, und soll wissenschaftliche Erkenntnisse über die Lebenssituation von Menschen mit komplexen Behinderungen verbreiten (Das Netzwerk komplexe Behinderung e. V., n.D.).

Beispielhafter Inhalt der Webseite

Oehm stellt fest, dass es ein grundlegendes Problem in der Gesellschaft existiert. Es heißt, dass Menschen mit einer Beeinträchtigung als eine homogene Gruppe wahrgenommen werden. Jedoch unterscheiden sich die Personen stark voneinander aufgrund von verschiedenen körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen, die verschiedensten Auswirkungen auf das persönliche Leben haben (Oehme, 2025, S. 70–71).

Die Webseite könnte genau gegen dieses von Oehme festgestellte Problem entgegenwirken. Die theoretischen Grundlagen bieten vielfältige Möglichkeiten, zu zeigen, was für Ressourcen und Möglichkeiten Menschen mit komplexen Behinderungen haben. Damit sie als die Gruppe erkannt werden, die sie sind, eine vielfältige und bunte Gruppe von Menschen mit vielen Ressourcen und Fähigkeiten und nicht nur Einschränkungen, auf die sie manchmal reduziert werden.

Am Beispiel der theoretischen Grundlagen im Thema Teilhabe an der Arbeit gibt es zu Beginn ein Experteninterview, das man sich anschauen kann. Im Anschluss kann man sich eine theoretische Einführung in das Thema Arbeit durchlesen. Dabei geht es darum, was Arbeit bedeutet hat und in welchem Kontext sie zu sehen ist und wie sie sich entwickelt hat. Danach geht es darum, was Arbeit im Kontext mit Menschen mit komplexen Behinderungen bedeutet und worauf es bei der Umsetzung davon ankommt. Zum Schluss gibt es dann noch mehrere Impulsfragen, die bearbeitet und besprochen werden können, sowie weiterführende Literatur, Webseiten und Medien (Teilhabe an Arbeit, n.D.).

Mögliche Anwendung der Webseite

Wer genau kann nun von dieser Webseite profitieren und wie kann sie genutzt werden? Zum einen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Webseite erst einmal von jedem genutzt werden kann, der sich mit dem Personenkreis der Menschen mit komplexen Behinderungen auseinandersetzen möchte, um mehr darüber zu erfahren. Als weitere Anwendung kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Angehörige von Menschen mit komplexen Behinderungen oder Fachkräfte, die mit diesem Personenkreis arbeiten, aus dieser Webseite Informationen nehmen können um Ideen entwickeln können, wie sie gut den Personenkreis begleiten können, dass sie Selbstwirksam und selbstbestimmt aktiv in der Gesellschaft mitwirken können und Teil davon sein kann.

Fazit

Häufig stehen die Schwächen und Einschränkungen der Menschen im Mittelpunkt und weniger die Ressourcen und Möglichkeiten, die jemand hat. Es wird dadurch oft darauf geachtet, was eine Person nicht kann und wofür sie Unterstützung und Assistenz benötigt. Das bewerte ich im ersten Moment nicht als falsch, geht jedoch nicht weit genug für eine umfassende Begleitung eines Menschen, der selbst auch Wünsche, Vorstellungen und Träume hat. Wenn ein Mensch nur oder überwiegend mit seinen Schwächen beschrieben wird oder überwiegend daran arbeiten muss, etwas, das er nicht kann, zu verbessern. Dadurch verpasst man vielleicht gemeinsam die Seiten des Menschen, die er besser und einfacher ausbauen kann. Eine defizitorientierte Betrachtung des Menschen sollte zwar eine Rolle spielen, aber nicht die Rolle, die den Menschen überwiegend beschreibt und ausmacht. Erst wenn wir anfangen, einen Personenkreis, der sich in sehr vielen Fällen nicht oder nur kaum selbst äußern kann, ganzheitlich zu betrachten, können wir ihnen ermöglichen, auch ganzheitlich ein Teil der Gesellschaft zu werden.

Die Webseite zeigt meiner Meinung nach auf, welche Art von Möglichkeiten eine Person hat und wie man diese auch herausfinden kann. Oft weiß man vielleicht in der Assistenz nicht, wo man anfangen soll oder was für verschiedene Möglichkeiten gibt, was man anbieten kann. Gerade bei Personen, die nicht selbstständig äußern können, was sie gerne machen möchten, ist es meiner Meinung nach wichtig, viele verschiedene Angebote zu machen, um nach einer Zeit der Beobachtung herauszufinden, was der jeweiligen Person Freude bereitet.

Quellen:

Oehme, A. (2025). Auf dem Weg zu inklusiven Arbeitsmärkten (1. Aufl.) Weinheim Basel: Beltz Juventa.

Qualitätsoffensive Teilhabe. (n. D.). Zugriff am 25.02.2025. Verfügbar unter: https://qualitaetsoffensive-teilhabe.de/

Das Netzwerk komplexe Behinderung e. V. (n. D.). Zugriff am 25.02.2025.  Verfügbar unter: https://qualitaetsoffensive-teilhabe.de/netzwerk-komplexe-behinderung-e-v/#netz.

Teilhabe an Arbeit. (n. D.). Zugriff am 25.02.2025. Verfügbar unter: https://qualitaetsoffensive-teilhabe.de/theor_grundlagen/teilhabe-an-arbeit/

Bilderquelle:

Titelbild: Titel diversity-5541062_1920. Veröffentlichungsdatum 04.07.2017. Künstler: Gerd Altmann. Abgerufen am 02.06.2025. Verfügbar unter: https://pixabay.com/de/illustrations/vielfalt-menschen-gruppe-personen-5541062/.

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