„Unsere gemeinsame Aufgabe beginnt dort, wo die meisten Ratgeber zum wissenschaftlichen Schreiben enden: bei der konkreten Bewältigung Ihrer Schreibaufgabe!“ [1] , verspricht die Autorin.

 

Das Werk der Autorin Dr. Helga Esselborn-Krumbiegel „Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum Wissenschaftlichen Schreiben.“ erschien erstmals im Jahr 2002. Seit 2017 ist nun die fünfte Auflage auf dem Markt. Die Autorin ist promovierte Germanistin, und studierte überdies Anglistik und Komparatistik in München, England (Bristol), Bonn, sowie in Köln, wo sie später an der Universität Köln gelehrt hat. Ebenso ist sie eine ausgebildete Poesie- und Bibliotherapeutin. [2]

 

 

Der Aufbau

 

Das Buch erstreckt sich über neun Kapitel. Die Unterkapitel werden zu „Bausteinen“,  die weiter im Buch als Hinweise an den Seitenrändern zum Wiederholen sowie zum besseren Einstieg und Verständnis in die tiefergreifenden Themen dienen. Daneben lassen Zitate interessanter Persönlichkeiten, passend zum Themenbereich, nachdenken. Die meisten Unterpunkte enthalten Beispielsätze oder -texte sowie praktische Übungen mit dem dazugehörigen Lösungsvorschlag. Hier übernimmt der Leser die Selbstverantwortung und -kontrolle. Der Rückblick am Kapitelende fasst das Wesentliche zur Reflexion zusammen.

 

 

Der Inhalt

 

Das Kapitel 1 „Lust und Frust beim wissenschaftlichen Schreiben“ stimmt den Leser positiv auf die schreibende Tätigkeit ein, indem bspw. eine angenehme Schreib- und Arbeitssituation geschildert wird, die keine bloße Traumvorstellung bleiben muss. Damit ermutigt die Autorin den Leser, sich eine ähnliche Herangehensweise beim Schreiben anzueignen, und mit Lust daran zu arbeiten. Weiter stellt sie den Inhalt des Buches vor, und wie dieser als Hilfestellung genutzt werden kann.

Im Kapitel 2 geht es um die Gestaltung des zeitlichen Rahmens sowie der räumlichen Gegebenheiten. Die vorgeschlagenen Zeitschienen werden in Form von Schreibetappen anschaulich dargestellt. Damit sind diese für den Leser nachvollziehbar, und für den eigenen Arbeitsplan anwendbar. Gerade die richtige Organisation bzw. das Selbst-und Zeitmanagement sind für die Produktivität ausschlaggebend. Leider wird jedoch gerade die Planung für eine Zeitverschwendung gehalten. Dabei hilft diese das Maximum aus der gegebenen Zeit herauszuholen, und nebenbei die eigenen Ressourcen zu schonen [3] , indem diese richtig dosiert eingesetzt werden.

Wie es über die Ideenfindung und Recherche, über das Strukturieren bis hin zur Rohfassung  des Textes und deren Überarbeitung kommt, handeln die Kapitel 3 bis 8. Darin sind verschiedene Methoden wie bspw. Cluster zu finden, die den eigenen Einfallsreichtum anregen. Die anderen Modelle helfen, die gewonnenen Informationen zu sortieren. Ebenso ein wichtiger Punkt ist der Umgang mit der Literatur. Die Themen wie „roter Faden“, Einleitung, Schluss sowie Ratschläge für Literaturangaben fehlen auch in diesem Buch nicht. Zudem werden der Sprachstil und gute Argumentationstaktik nähergebracht. Der sogenannte Giftschrank weist auf mögliche Fettnäpfchen hin. Und schließlich geht es um die Textüberarbeitung.

Zum Ende des Buches hin, im Kapitel 9, gibt die Autorin wertvolle Empfehlungen, wie Schreibblockaden und der sogenannte innere Kritiker bekämpft werden können. An dieser Stelle wird die wichtige Rolle einer guten Motivation hervorgehoben, die das Dranbleiben am Schreiben erst ermöglicht. [4]

 

 

Anregende Zitate aus dem Buch [5] 

 

„Freuen Sie sich darauf, Neues zu erfahren und Neues auszuprobieren.“

 

„Schreiben kann und muss man lernen wie Geige spielen oder Eislaufen.“

 

„Fangen Sie heute an zu schreiben.“

 

„Denken Sie daran, dass es enorm wichtig ist, immer wieder ins Schreiben zu kommen.“

 

„Solange Sie schreiben, sind Sie auf dem Weg zum Ziel.“

 

 

Fazit

 

Was in diesem Buch für einen oder anderen als zu kurz erscheinen mag, sind Richtlinien zu Formalia wie bspw. Zitierweise. Diese variieren je nach Hochschule und Studienfach. Darauf weist die Autorin selbst an mehreren Stellen ausdrücklich hin. Allgemein fasst sich das Buch kurz, was andererseits für ein Nachschlagewerk von Vorteil ist. Ebenso sind ausgewählte Techniken und Modelle aufgeführt, die einem Leser evtl. allesamt nicht zusagen. Hier gilt jedoch – zuerst ausprobieren, dann das eigene Urteil fällen. Die Autorin zielt mit ihrem Werk darauf ab,  die Angst vor dem wissenschaftlichen Schreiben zu nehmen. Dies ist durch das gesamte Buch zu spüren. Wobei die Umsetzung selbstverständlich beim Leser und künftigem Schreiber liegt. Sehr einladend ist überdies der lebendige und leserfreundliche Sprachstil der Autorin, der komplexe Themen einfach erklärt. Damit motiviert das Buch zum Schreiben, nimmt den Autor an die Hand, führt so durch den gesamten Prozess einer wissenschaftlichen Arbeit, und gibt viele Tipps und Tricks. Speziell die Übungen sind hilfreich, das behandelte Thema einerseits besser zu verstehen, andererseits direkt anzuwenden. Somit ist es kein Buch zum Einmal-Durchlesen. Es ist ein Nachschlagewerk, ein Wegbegleiter durch das gesamte Studium.

 

[1] Esselborn-Krumbiegel, H. (2008), S. 12

[2] Vgl. Esselborn-Krumbiegel, H. (2008), S. 4

[3] Vgl. Jochum, I./Jochum, E./Koch, A. (2015), S. 79

[4] Vgl. Esselborn-Krumbiegel, H. (2008), S. 215

[5] Esselborn-Krumbiegel, H. (2008), S. 10

 

 

Quellenverzeichnis

 

Literaturverzeichnis

Esselborn-Krumbiegel, H. (2008). Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wisseschaftlichen Schreiben. 3. Auflage, Riedlingen .

 

Jochum, I., Jochum, E. & Koch, A. (2015). Selbstmanagement. Studienbrief der SRH Fernhochschule. 5. Auflage, Riedlingen

 

Bildnachweis

Beitragsbild von Natalie Dietz

 

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