By Published On: 2. Juli 2025Categories: Kommunikation, Soziales

Einleitung

Ich selbst bekam die Möglichkeit, eine mehrtägige Weiterbildung zu besuchen, in der ich umfangreich die Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung erlernen und ausprobieren durfte. Für mich bedeutet Persönlichen Zukunftsplanung Wünsche herausfinden und ermöglichen. In den einschlägigen Online-Plattformen für Videos gibt es reichlich Erklär-Videos und Beispiele von den Wegen, die eine Persönlichen Zukunftsplanung eröffnen können.

Eigene Erfahrungen und Entwicklung von Stefan Doose

Im Buch „I want my Dream!“ von Stefan Doose berichtet er, dass er den Ansatz der Persönlichen Zukunftsplanung während seines Studiums in den USA kennengelernt hat, in Englisch: person centered planning. Doose schreibt, er könnte mit vielen weiteren Menschen, mit und ohne Behinderung, die Persönlichen Zukunftsplanung im deutschsprachigen Raum aktiv mitgestalten und entwickeln. Er schreibt über die Anfänge der Persönlichen Zukunftsplanung und wie sie nach Deutschland gekommen sind. Zusammen mit Susanne Göbel sprach er darüber und gemeinsam bereiteten sie den Weg vor, dass die Persönlichen Zukunftsplanung auch in Deutschland immer bekannter wurde. Immer mehr Medien zu diesem Thema wurden über die Jahre im deutschsprachigen Raum bekannt und veröffentlicht. Ab 2009 erhielt das Thema der Persönlichen Zukunftsplanung immer mehr Aufmerksamkeit und es wurden nun Inklusionsprojekte gestaltet, so zum Beispiel in Schleswig-Holstein das Projekt „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung ist Ostholstein“. Währenddessen wächst der Inhalt des Buches „I want my Dream!“, begonnen mit 50 Seiten, wuchs das Buch inklusive eines Materialteils mit weiteren Texten und Arbeitsblättern auf 200 Seiten an. Mit der Zeit gab es immer mehr und umfangreichere Fortbildungen, die zum Ziel hatten, Moderator*innen für Persönlichen Zukunftsplanungen auszubilden. Für die Zukunft schreibt Doose, dass die Herausforderung sein wird, dass Persönlichen Zukunftsplanung auch in der breiten Masse verfügbar machen zu können. Es geht darum, die Methoden zu verbreiten und inklusive Fortbildungen anzubieten sowie viele Moderator*innen und Botschafter*innen für das Thema zu gewinnen. Persönlichen Zukunftsplanung ist für Doose auch eng verknüpft mit dem Sozialraum und hat daher auch immer eine sozialpolitische Dimension (Doose, 2013, S. 3–12).

Ich selbst habe versucht, das Thema weiterzubringen und habe die Möglichkeit bekommen, mich in einem Arbeitskreis der Persönlichen Zukunftsplanung in Hessen zu engagieren. Über die Webseite des Netzwerks Persönlichen Zukunftsplanung gibt es immer wieder Austauschforen und Informationsveranstaltungen, wenn man sich für den Newsletter anmeldet. Die Webseite – https://www.persoenliche-zukunftsplanung.eu/) – selbst bietet diverse Informationen und Chancen, sich zu begegnen, indem verschiedene Termine öffentlich gemacht werden.

Zielgruppe

Für mich ist Zielgruppe für Persönlichen Zukunftsplanung jeder Mensch, der an einem Punkt in seinem Leben kommt, der entweder nicht zufriedenstellend ist oder auch an einem Punkt gekommen ist, wo es darum geht zu überlegen, wie es weitergehen kann. Also für Menschen, die auch am Ende eines Lebensabschnittes sind. Sei es der Weg von der Schule in das Arbeitsleben oder an die Veränderung des eigenen Arbeitslebens. Genauso kann es sich auch um die Veränderung der persönlichen Wohnsituation handeln.

Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung

Die Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung sind sehr vielfältig. Prinzipiell gibt es drei große Planungsformen, worauf ich an dieser Stelle nicht genauer eingehen werde. Die persönliche Zukunftsplanung sollte so gestaltet sein, dass alle relevanten Personen anwesend sind, die von der Hauptperson einbezogen werden möchten. Dazu gehören insbesondere diejenigen, die aktiv zum Leben und zur Entwicklung der betreffenden Person beitragen können. In einem großen Raum werden viele Flipcharts oder große Blätter Papier an die Wände gehängt, an denen die Arbeitsblätter/Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung zu sehen sind. Die Beispiele der Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung sollen eher dazu dienen, eine grobe Vorstellung dessen zu bekommen, worum es bei der Persönlichen Zukunftsplanung gehen soll. Ein wichtiges Arbeitsblatt in einer Persönlichen Zukunftsplanung sind die Stärken und Schwächen. Hier sollen alle Anwesenden aufschreiben, was sie für Stärken und Schwächen bei der Hauptperson kennen. Ein weiteres wichtiges Arbeitsblatt ist „Die Seite über mich“, wo es darum geht, was der Hauptperson wichtig ist, wie man sie am besten unterstützen kann und was sie denkt, was andere an ihr mögen oder bewundern. Oft kommt zum Schluss einer Persönlichen Zukunftsplanung das Plakat Maßnahmenplan, auf diesem werden alle Maßnahmen geschrieben, die während der Persönlichen Zukunftsplanung aufgekommen sind und die Hauptperson umsetzen möchte. Dazu gehört immer der „Agent“, dieser soll im Nachhinein schauen, dass alle Maßnahmen auch umgesetzt werden.

Fazit

Eine Persönlichen Zukunftsplanung ist meiner Meinung nach ein großartiges Instrument, das auf viele verschiedene Situationen angewendet werden kann und auf die jeweilige individuelle Situation angepasst werden kann. Es gibt sehr viele unterschiedliche Methoden, die auch immer in Zusammenhang miteinander verbunden werden können, so wie es der Moderator oder die Moderatorin am hilfreichsten findet.

Eine Situation einer Persönlichen Zukunftsplanung, die ich moderiert habe, werde ich nie vergessen. Es ging um eine junge Person, die in einer schwierigen Lebenssituation gewesen ist. Als die Mutter das Plakat der Stärken ihres Kindes gesehen hat und den Tränen nahe gewesen ist, wurde mir deutlich, wie wichtig und hilfreich diese Persönlichen Zukunftsplanung für sie gewesen ist und wie viel Kraft sie persönlich auch daraus gewonnen hat. Für Menschen, die sonst vielleicht immer nur hören, etwas nicht geht und wo sie Einschränkungen haben, ist es eine wundervolle Abwechselung zu hören und mitzubekommen, wie an ihren Wünschen, Zielen und Träumen gearbeitet wird und überlegt wird, wie sie ermöglicht werden können.

Ich kann nur jedem empfehlen, der mit Menschen arbeitet, sich mit den Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung auseinanderzusetzen und gegebenenfalls auch eine Fortbildung dazu zu machen.

Quellen:

Doose, S. (2013). „I want my Dream!“ Persönliche Zukunftsplanung. (10.) Neu-Ulm: Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitskreise.

Bilderquellen:

Titelbild: Titel: teamwork-3213924_1920. Künstler*in: Mohamed Hassan. Veröffentlichungsdatum 13. März 2018. Abgerufen am 02.06.2025, unter: https://pixabay.com/de/photos/zusammenarbeit-brainstorming-3213924.

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