By Published On: 11. Februar 2020Categories: Psychologie

Eltern, Lehrer und Forscher vermuten schon lange, das Social Media krank macht. Davon sind besonders die jungen Leute betroffen. Aber was steckt tatsächlich dahinter, sind diese Vermutungen wahr oder sind ihre Sorgen unbegründet? Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Netzwerke wie Facebook, Instagram und Snapchat sind mittlerweile aus dem alltäglichen Leben kaum noch wegzudenken. Insbesondere bei Jugendlichen sind diese Netzwerke besonders beliebt, denn diese ermöglichen es immer und überall erreichbar zu sein, seine Gedanken und Erlebnisse zu teilen und sich selbst darzustellen. Tatsächlich haben die Fotos und Videos aber nur wenig mit der Realität und dem Alltag zu tun und das vergessen die meisten Jugendlichen. Im Großen und Ganzen geht es bei diesen Plattformen nur um Klicks, Likes und Anerkennung. Niemand möchte sich tatsächlich so darstellen wie er in Wirklichkeit ist, sondern so, dass dieser die meiste Anerkennung erntet. Daraus resultiert meistens die Folge, dass fremde Menschen aufgrund ihres Aussehens und ihrer Lebensweise zu Vorbildern genommen werden. Aus diesem Grund leiden viele Jugendliche an Depressionen. Symptome wie Konkurrenzdruck und verzerrte Selbstbilder sind nicht mehr wegzudenken. Studien belegen ebenfalls einen großen Anstieg von psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen zu dem selben Zeitpunkt, als Social Media populär wurde. Demzufolge stiegen auch die Suizid-Gedanken an, bei Erwachsenen liegen diese mittlerweile bei 47% und bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei 52%. Außerdem wurde festgestellt, dass Frauen und junge Mädchen viel häufiger betroffen sind.[1] Ebenfalls stellte die Kaspersky Umfrage fest, dass jeder vierte Deutsche nach der Nutzung von Social Media Niedergeschlagenheit und Neid empfindet. Das liegt hauptsächlich an den zu hohen Erwartungen an einen selbst, erhalten die Nutzer nämlich zu wenig Likes fühlen sie sich niedergeschlagen. Die meisten vergleichen ihr eigenes Leben und sich selbst mit anderen Personen und empfinden ihr eigenes Leben negativer. Insbesondere bei jungen Mädchen kommt es zu einem verzerrten Selbstbild, sie fühlen sich dick, hässlich und haben das Gefühl den Erwartungen der Gesellschaft bzw. Social Media nicht gerecht zu werden. Daraus resultiert auch, dass viele etwas an sich ändern wollen und exzessiv Sport betreiben oder übermäßig auf die Ernährung achten und etliche Diäten durchführen. Dadurch kommt es viel häufiger bei Jugendlichen zu Essstörungen, da diese versuchen wollen ihrem Social Media Vorbild näher zu kommen.[2] Tatsächlich sind die meisten Vorbilder aber nur virtuelle Schönheitsideale, da sich selten jemand auf Instagram ohne Filter präsentiert oder die Bilder nicht bearbeitet. Somit entsprechen diese meistens nicht der Realität, es möchte einfach nur jeder gut aussehen und Anerkennung erhalten. Die meisten können diesen Aspekt leider nicht realisieren und beneiden die anderen um ihr Aussehen und ihr Leben. Daraus resultiert Selbsthass, da sie die Nutzer nicht mehr wohlfühlen und das Gefühl haben ihnen bleibt jegliche Anerkennung im Social Media Bereich verwehrt. Für fast alle Nutzer wirken sozial Netzwerke wie eine Droge, ist man einmal darin gefangen, kommt man nicht umher sein Leben und seine Person zu hinterfragen und nach ständiger Anerkennung zu streben.[3]

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass immer mehr Menschen mit ihrem Leben unzufrieden sind seit Social Media populär ist. Das liegt vor allem daran, dass sich die Nutzer unrealistische Darstellungen von Personen zu Vorbildern nehmen. In diesem Zusammenhang würden die meisten auch gerne das Leben des jeweiligen Vorbilds haben, da sie dieses als besser und luxuriöser empfinden. Ob es in der Wirklichkeit so ist, lassen wir mal so hingestellt. Dadurch, dass die User aber das Gefühl haben, dass diese Ziel unerreichbar für sie ist, fühlen sie Neid und Selbsthass. Durch die sorgfältig optimierten Posts kommt es bei den Usern zu einem verzerrten Selbstbild und die Nutzer bewerten ihre eigene Lebenssituation als negativ. Alleine schon der passive Konsum von Inhalten führt zu schlechter Laune und Neid. Abschließend ist anzumerken, dass Social Media nicht nur zu einem Suchtverhalten führt, sondern auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit psychische Krankheiten, insbesondere Depressionen begünstigt.

 

Fußnoten

[1] Vgl. Fokus (2019)

[2] Vgl. Kaspersky-Umfrage (2018)

[3] Vgl. Zeit Online (2015)

 

Literaturverzeichnis

Kaspersky-Umfrage(2018): Depression durch Social Media. Online verfügbar unter https://www.channelpartner.de/a/depression-durch-social-media,3049395, zuletzt geprüft am 11.01.2020.

Online, FOCUS (2019): Studie belegt Zusammenhang zwischen Social Media und Depressionen. Online verfügbar unter https://www.focus.de/kultur/leben/studie-belegt-zusammenhang-zwischen-social-media-und-depressionen_id_10492251.html, zuletzt geprüft am 11.01.2020.

Zeit Online,Soziale Netzwerke: Facebooks psychische Störung (2015). Online verfügbar unter https://www.zeit.de/entdecken/2015-12/social-media-depression-facebook-twitter, zuletzt aktualisiert am 29.12.2015, zuletzt geprüft am 11.01.2020.

 

Bildquelle

Bild von geralt auf Pixabay

https://pixabay.com/de/photos/handy-smartphone-tastatur-app-1917737/

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