By Published On: 7. November 2025Categories: Meine Hochschule und mein Studium

Inklusive Medienbildung ist ein entscheidender Schritt, um Vielfalt und Barrierefreiheit in unseren digitalen Räumen zu fördern. Das „Disability Visibility Project“ setzt genau hier an und gibt Menschen mit Behinderungen eine starke Stimme in den Sozialen Medien. Es zeigt, wie wichtig es ist, unterschiedliche Perspektiven sichtbar zu machen, Vorurteile abzubauen und Menschen mit Behinderung eine starke Stimme in den Sozialen Netzwerken zu geben. In diesem Blogartikel werfen wird ein Blick auf die Ziele und Impulse dieses Projekts geworfen – für eine inklusive Gesellschaft, in der alle gehört werden.

Was ist das „Disability Visibility Project“?

Dieses Projekt wurde von der Aktivistin Alice Wong ins Leben gerufen und entstand in den USA. Social Media und weitere digitale Plattformen werden genutzt um Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, Ihre Erfahrungen und persönlichen Geschichten öffentlich zu teilen. Durch die exemplarische Verwendung von Hashtags wie #CripTheVote oder #SisabilityTooWhite will das Projekt Menschen ermutigen, Ihre eigene Geschichte zu veröffentlichen. Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Behinderung eine große Reichweite und Gehör in den Sozialen Medien zu verschaffen, eine größere Akzeptanz und Verständnis für die Vielfalt zu schaffen.

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf Bildung?

Vor allem die Covid-19-Pandemie hat den Stellenwert digitaler Lernplattformen in Bildungseinrichtungen nachhaltig erhöht. Während der Lockdowns waren digitale Medien der einzige Weg, um Unterricht und Lernprozesse aufrechtzuerhalten. Dadurch wurde die Integration von E-Learning-Tools nicht nur beschleunigt, sondern auch als unverzichtbarer Bestandteil moderner Bildung erkannt (Neuburger, 2020).

Digitale Lernplattformen ermöglichen eine individualisierte Förderung, da Lerninhalte flexibel angepasst und zeitlich unabhängig abgerufen werden können. Zudem fördern sie die Selbstlernkompetenz der Schülerinnen und Schüler, was im traditionellen Präsenzunterricht oft zu kurz kommt. Nach der Pandemie zeigt sich, dass hybride Unterrichtsmodelle – eine Kombination aus Präsenz- und Online-Lernen – zunehmend an Bedeutung gewinnen. Für Lehrkräfte bedeutet dies jedoch auch neue Herausforderungen: Sie müssen nicht nur digitale Kompetenzen erwerben, sondern auch didaktische Konzepte für den effektiven Einsatz digitaler Medien entwickeln. Insgesamt bietet die verstärkte Nutzung digitaler Lernplattformen große Chancen, Bildungsprozesse nachhaltiger und inklusiver zu gestalten. Die Pandemie fungierte somit als Katalysator für die Digitalisierung der Bildung, deren Potenzial nun genutzt werden muss, um langfristig qualitativ hochwertige und zugängliche Bildungsangebote zu sichern.

Doch unabhängig aller Herausforderungen die die neue Präsenz der Digitalen Medien mit sich brachte, zeigten sich auch große Potentiale. Bildung ist also ein absoluter Schlüsselfaktor für die Zukunft. Neben den grundlegenden Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen müssen zukünftig auch digitale Kompetenzen vermittelt werden (Wahlmüller- Schiller, 2017).

Medienbildung als Schlüssel zur Inklusion in der digitalen Bildung

Doch wie können besonders Menschen mit Behinderung von den Digitalisierungsprozessen in der Bildung profitieren?

Unter dem Begriff Inklusive Medienbildung wird ein umfassendes Konzept verstanden, welches darauf abzielt, allem Menschen, ungeachtet Ihrer ganz individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse, einen gleichberechtigten Zugang zu Medien und medialen Bildungsinhalten zu ermöglichen (Zorn, Schluchter & Bosse, 2019).

Die Integration von Medienbildung in digitale Bildungsprozesse eröffnet Menschen mit Behinderung neue Chancen zur Teilhabe und Selbstbestimmung. Durch den gezielten Einsatz digitaler Medien können Barrieren im Lernalltag abgebaut werden – sei es durch adaptive Lernsoftware, die individuelle Bedürfnisse berücksichtigt, oder durch multimediale Inhalte, die verschiedene Wahrnehmungskanäle ansprechen. Medienbildung vermittelt dabei nicht nur technische Fertigkeiten, sondern fördert auch digitale Kompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösefähigkeiten. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die Unabhängigkeit von Lernenden mit Behinderung. Darüber hinaus ermöglicht eine inklusive Medienbildung den Zugang zu vielfältigen Informationsquellen und Kommunikationswegen, was die soziale Vernetzung und den Austausch fördert. Bildungseinrichtungen sollten daher digitale Technologien nicht nur als Hilfsmittel betrachten, sondern als integralen Bestandteil eines inklusiven Bildungskonzepts, das auf Chancengleichheit abzielt. So wird Digitalisierung zu einem Motor für Empowerment und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung.

Die Repräsentation von sozialen Gruppen in den Medien spielt eine bedeutungsvolle Rolle dabei, wie Vielfalt in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Die inklusive Medienbildung fördert also die Darstellung von Menschen mit Behinderung in den Medien und setzt sich gegen Vorurteile und stigmatisierende Darstellungen und Einstellungen ein, indem sie selbstbestimmte und vielfältige Bilder produziert (Zorn et al.2019).

Welche Rahmenbedingungen sind für eine gelungene Teilhabe an der digitalen Bildung notwendig?

Von großer Bedeutung ist die niedrigschwellige Unterstützung. Diese bezieht sich auf alle Maßnahmen und Hilfestellungen. Diese sollen unkompliziert und von Jedermann leicht zugänglich in Anspruch genommen werden können. Das bedeutet, Unterstützungseinrichtungen und Hilfsmaterialien sollen so gestaltet sein, dass sie simpel und ohne einen großen bürokratischen Aufwand zugänglich sind. Praktische Hilfestellung steht in Form von barrierefreien Räumlichkeiten und der Unterstützung bei der Nutzung digitaler Medien zur Verfügung. Weiter soll eine kulturelle Teilhabe gefördert werden, indem unabhängig von den technischen Voraussetzungen und Gegebenheiten auch eine generelle Atmosphäre geschaffen wird, in der die Akzeptanz im Vordergrund steht (Pelka, 2017).

 Fazit:

Abschließend ist also festzuhalten, dass die Digitalen Medien immer mehr an Bedeutung und Einfluss gewinnen. Sie bieten ein riesiges und beinahe unerschöpflich wirkendes Potential für die gesamte Gesellschaft und kann, wie das das „Disability Visibility Project“ zeigt, Menschen mit Behinderung eine lautere Stimme verleihen und Ihnen helfen, in die Mitte der Gesellschaft zu treten. Die Digitale Bildung erfordert ein Lebenslanges Lernen und ist der Schlüssel zu einer bestbestimmten Gesellschaft (Initiative D21, 2020).

Literaturverzeichnis:

Neuburger, R. (2020). Digitale Bildung: Was wir aus den Home-Office-Erfahrungen lernen können. Computerwoche, (25). Verfügbar unter: https://www.wisonet.de/toc_list/CW/2020/CW__%3A2020%3A25/Heft%2B25%2B%252F%2B2020/CW#CW_ 202006220014824333388840438

Pelka, B. (2017). Digitale Teilhabe: Aufgaben der Verbände und Einrichtungen der Wohlfahrtspflege. In H. Kreidenweis (Hrsg.), Digitaler Wandel in der Sozialwirtschaft. Grundlagen- Strategien- Praxis S. 57–80). Baden-Baden: Nomos.

Wahlmüller-Schiller, C. (2017). Bildung 4.0 – der Weg in die Zukunft. e & i Elektrotechnik und Informationstechnik, 134(7), 382–385. https://doi.org/10.1007/s00502-017-0527-x##, zuletzt geprüft am 10.09.2020.

Zorn, I., Schluchter, J.‑R. & Bosse, I. (2019). Theoretische Grundlagen inklusiver Medienbildung. In I. Bosse, J.-R. Schluchter & I. Zorn (Hrsg.), Handbuch Inklusion und Medienbildung (1. Auflage, S. 16–33). Weinheim: Beltz Juventa, zuletzt geprüft am 05.06.2019. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/profile/Lilian_Masuhr/publication/329881919_Moglichkeiten_diversitatssensibler_Kommunikation_in_den_Medien/links/5c200a20299bf12be395c9ff/Moeglichkeiten-diversitaetssensibler-Kommunikationin-den-Medien.pdf

Titelbildquelle:

Eigene Aufnahme.

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