By Published On: 16. Mai 2023Categories: Meine Hochschule und mein Studium

Während meiner Schulzeit habe ich mich oft gefragt, was nur aus mir werden soll. Kein Studiengang und keine Ausbildung haben meinen Interessen wirklich zugesagt. Viele meiner Mitschüler: innen hatten das Problem, sich nicht zwischen mehreren Studiengängen entscheiden zu können. Was stimmt nicht mit mir, dass ich mich nicht mal für eine einzige Sache begeistern kann? Wieso fehlt mir die Leidenschaft? Als ich 2021 mein Abitur zur Hochzeit von Corona gemacht habe, hätte ich nicht gedacht, dass die Pandemie mir dabei helfen würde, den richtigen Weg für mein Studium einzuschlagen. Durch die Corona-Pandemie hatte ich das Gefühl meine Heimatstadt verlassen zu müssen und wollte unbedingt in ein anderes Land ziehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich 18 Jahre alt. Das Gefühl mich durch ein Studium an eine Stadt binden zu müssen, hat mir dennoch große Angst gemacht.

Mein Name ist Fabiana, ich bin 19 Jahre alt und studiere Wirtschaftspsychologie im zweiten Semester. Nach dem Abitur habe ich für ein Jahr in Wien gelebt und bin dann zurück in meine Heimatstadt Köln gezogen. In diesem Blog-Eintrag teile ich meine Erfahrungen mit dem Fernstudium an sich und den Umgang mit persönlichen Herausforderungen.  

Warum Fernstudium?

Als ich meinem Umfeld von meinem Plan ein Fernstudium machen zu wollen erzählt habe, war die Rückmeldung zunächst sehr durchwachsen. Vor allem meine Freunde und Gleichaltrige reagierten häufig sehr skeptisch. Ich weiß nicht wie oft ich die Sätze „Also für mich wäre das ja nichts.“, „Da braucht man voll viel Selbstdisziplin“, „Dann hast du ja gar kein richtiges Studentenleben“ und „Auf meine Kommilitonen könnte ich nicht verzichten“ gehört habe. Ich muss zugeben, dass diese Reaktionen mich zum Teil sehr verunsichert haben. Von dem Entschluss nach Wien ziehen zu wollen, konnten die Reaktionen mich letztendlich doch nicht abhalten, weshalb ich mich immer mehr mit dem Gedanken ein Fernstudium zu machen anfreundete. Zugleich habe ich bei meinen Freund: innen mitbekommen, dass viele staatliche Universitäten mit dem Online-Unterricht, aufgrund der Pandemie, überfordert waren. Dass die Corona-Pandemie in Bezug auf den Distanzunterricht keine weitere Herausforderung für die Fernhochschulen darstellte, hat mich sicherlich in meiner Entscheidung bestärkt.

Warum Wirtschaftspsychologie an der SRH?

Die Entscheidung ein Fernstudium zu machen stand damit fest und die Suche nach der optimalen Fernhochschule und einem passenden Studiengang hat begonnen. Im Laufe der Zeit habe ich mich immer mehr mit psychologischen Themen auseinandergesetzt und viele Bücher gelesen. Die Psyche des Menschen hat mich schon immer fasziniert. Dieser Faszination bin ich allerdings nie näher nachgegangen. Den Gedanken an ein Psychologiestudium an einer staatlichen Universität musste ich aufgrund des Numerus clausus recht schnell verabschieden. Durch Zufall habe ich ein Mädchen kennengelernt, das Wirtschaftspsychologie studiert. Von dem Studiengang habe ich vorher noch nie etwas gehört, also hat sie mir erklärt welche Bereiche der Studiengang umfasst. Zuhause habe ich mich an meinen Laptop gesetzt und selbst recherchiert. Von da an stand für mich sehr schnell fest, dass ich Wirtschaftspsychologie studieren möchte. Tatsächlich hatte ich nie irgendwelche anderen Alternativen. Daraufhin habe ich mir die Infomaterialien unterschiedlichster Fernhochschulen zukommen lassen und mich letztendlich für die SRH entschieden.

Persönliche Herausforderungen

Die größte Herausforderung, der ich mich bei jeder Aufgabe aufs Neue stellen muss, ist mein persönlicher Hang zur Prokrastination. Das Fernstudium stellt natürlich einen enormen Risikofaktor für Prokrastination dar. Sowohl Abgabetermine als auch Klausurtermine werden von einem selbst gesetzt. Zuhause ist die Ablenkung groß, weshalb es mir manchmal schwer fällt mich zu motivieren. Auch die Erstellung eines Lernplans liegt in der eigenen Verantwortung. Häufig kommt es dazu, dass ich mir zu niedrige Ziele setze, mir zu wenig zutraue und mich damit nicht so fordere wie es möglich wäre. Aus diesem Grund habe ich einige Strategien entwickelt, die mir dabei helfen disziplinierter zu arbeiten. Mir hilft es zum Beispiel meinen Arbeitsplatz klar von meinem Schlafzimmer abzugrenzen. Mein Zuhause bietet mir glücklicherweise die Möglichkeit zwischen verschiedenen Räumen und Arbeitsplätzen zu wechseln. Außerdem fahre ich zum Schreiben meiner Hausarbeiten gerne in die Stadtbibliothek und verabrede mich mit Freunden zum Co-Working. Seitdem ich wieder in meiner Heimatstadt Köln wohne ist dies zum Glück kein Problem mehr. Damit kommen wir zu einer weiteren persönlichen Herausforderung und zwar der sozialen Isolation. Wie zu Beginn bereits erwähnt bin ich nach dem Abitur nach Wien gezogen. Durch das Fernstudium viel es mir sehr schwer Kontakte vor Ort zu knüpfen. Zu diesem Zeitpunkt hat mir das „typische Studentenleben“ etwas gefehlt. Auf das Studium selbst bezogen gab es keine Probleme mit dem Austausch. Ich bin Mitglied mehrerer WhatsApp Gruppen sowie einer Facebook-Gruppe und habe ein paar Kontakte über Instagram geknüpft. Da viele Student: innen das Fernstudium berufsbegleitend machen, gibt es natürlich wenige Kommilitonen in meinem Alter, was für mich aber kein Problem darstellt.

Chancen und Möglichkeiten

Neben den Herausforderungen bringt das Fernstudium an der SRH aber vor allem viele Chancen mit sich. Der Fakt nicht an einen Ort gebunden zu sein, ermöglicht eine ganz neue Art der Freiheit. Ich konnte trotz des Studiums problemlos viele unterschiedliche Städte bereisen. Die möglichen Ortswechsel in Verbindung mit den spannenden Inhalten des Studiums sind für mich die perfekte Kombination. Die Selbstbestimmtheit, die ein Fernstudium mit sich bringt hat mich außerdem in meiner persönlichen Entwicklung weitergebracht. Außerdem konnte ich mir dank des Fernstudiums problemlos durch Nebenjobs etwas Geld nebenher dazuverdienen.

Fazit

Als ich zur Schule gegangen bin wusste ich nicht, dass es die Alternativen eines Fernstudiums gibt und auch von meinem Studiengang habe ich vorher noch nichts gehört. Obwohl das Fernstudium einige Herausforderungen mit sich bringt ist es definitiv die beste Alternative für mich. An den Herausforderungen bin ich rückblickend sehr gewachsen, da ich mir zum Beispiel andere Wege suchen musste um soziale Kontakte in einer fremden Stadt zu knüpfen.

Bildquelle

https://pixabay.com/de/illustrations/videokonferenz-homeoffice-heimarbeit-5230779/

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