By Published On: 13. November 2018Categories: Meine Hochschule und mein Studium

Manchmal möchte oder muss man sich beruflich und/oder privat neu orientieren, Altes hinter sich lassen und mit Optimismus und Selbstbewusstsein an neue, unbekannte Aufgaben, Situationen und Personen herantreten. Veränderungen beginnen bei einem selbst und erfordern Mut und Zuversicht.

Selbstbewusstsein (der Glaube fähig zu sein, Erfolg und Selbstvertrauen erreichen zu können) und Selbstwertgefühl (die Meinung über das eigene Selbst und dessen Wert) sind dabei essentiell. Beide hängen eng zusammen und profitieren voneinander.[1]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 3-4 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 Emotional aufreibende Ereignisse und Situationen, wie das Beenden einer Beziehung oder das Verlieren einer Arbeitsstelle, erfordern Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, um wieder im Leben voranschreiten zu können. Ein Aufbau dieser Konzepte kann erfolgen durch:

  • das Haben eines Vorbildes
  • Lob und Komplimente
  • Fokus auf das Positive
  • das Halten von Kritik sich selbst gegenüber auf einem Minimum
  • das Setzen und Erreichen von Zielen
  • positive Selbstbestätigung
  • physische Aktivität
  • das sich selbst Vergeben vergangener Fehler
  • das Trainieren von Talenten und Fähigkeiten
  • das Lernen neuer Dinge
  • reichlich Ruhe und Entspannung[2]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 6 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018

Die negative Stimme in unseren Köpfen, die uns manchmal kritisiert, darf uns nicht permanent runterziehen und klein machen. Es ist wichtig, den guten Momenten sowie dem eigenen Können die primäre Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.[3]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 14-15 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 Eine akkurate Selbstbeurteilung ist insofern wesentlich, als dass zu wissen, was einen besonders macht, auch andere dies sehen lässt. Sich selbst zu erlauben auf sich stolz zu sein und anzuerkennen, worin die eigenen Stärken liegen (wobei man sich diese regelmäßig vor Augen führen sollte), ist keineswegs arrogant. Es ist sicher hilfreich aktiv nach Beispielen zu suchen, in denen man seine Stärken bereits demonstrieren konnte, um in Situationen, in denen man sich schwach fühlt, einen Glauben an sich selbst und das eigene Können wiederzufinden.[4]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 19 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 Bei der Jobsuche beispielsweise, insbesondere nach einer Entlassung, muss man die eigene Situation anerkennen und dann die Schritte hin zu einer neuen Position unternehmen. Dabei darf die Angst einen nicht dazu veranlassen sich für Jobs zu bewerben, für die man überqualifiziert ist, da daraus eine erhöhte Absagerate resultiert, welche sich wiederum negativ auf das Selbstwertgefühl auswirkt. Stattdessen ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten und Ziele sorgfältig zu definieren und einen passenden Lebenslauf auszugestalten.[5]Vgl. Woloshin (2008), S. 14 “The essence of self esteem is compassion for yourself. This means forgiving yourself when you make a mistake and not having unreasonable or unachievable expectations –practicing kindness towards yourself.”[6]RMIT Counselling Service (2009), S. 20 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018

Belastbarkeit (resilience), als persönlicher Prozess des aktiven und kreativen Entwickelns von Überlebenskapazitäten sowie dem Lernen, sich von Schäden und den Widrigkeiten des Lebens zu erholen, wird vom individuellen protektiven Verstehen der das Selbst betreffenden Unterstützung, Überzeugungen und Verhalten bestimmt.[7]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 31 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 “Developing resilience helps us to face the great challenges of life: those that arrive without warning and those that we believe will happen to someone else. It also safeguards us against ongoing difficulties.”[8]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 32 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018

Belastbarkeit kann aufgebaut werden durch:

  • das Aufbauen und Erhalten positiver Beziehungen
  • durch das Entwickeln der Kapazität, realistische Pläne aufzustellen und zu implementieren
  • das Beurteilen und Bekräftigen eigener Stärken und Fähigkeiten
  • das Anreichern von Fähigkeiten, hinsichtlich Kommunikation und Problemlösen
  • das Erlernen größerer Selbstkontrolle zur Bewältigung starker Gefühle und Impulse
  • das Fokussieren auf positive Elemente einer Situation
  • das Fokussieren auf das, was man lernen kann
  • die Identifikation dessen, was für das Erreichen eines Ziels getan werden kann
  • die Identifikation dessen, was einen zurückhält
  • die Teilnahme an unterstützenden, angenehmen, nährenden Aktivitäten[9]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 33-35 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
  • das Heraustreten aus der eigenen Komfortzone (z.B. durch die Übernahme neuer Verantwortung oder das Treffen neuer Leute)
  • das Üben des Problemlösens und Formen von Beziehungen
  • das Üben in Akzeptanz, bezüglich der eigenen Reaktion auf nebensächliche Frustrationen im Leben[10]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 37-39 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018

Flexibilität ist für das Entwickeln und Bereichern von Belastbarkeit ein Schlüsselfaktor, der Emotionen davon abhält gute Beweggründe zu verschleiern; ein Loslösen und Zurücktreten von Ereignissen ermöglicht, um so neue Perspektiven gewinnen zu können; und dabei hilft, die eigene Vergangenheit und persönliche Qualitäten als jene Ressourcen zu verstehen, die wichtige Informationen für das Treffen neuer Entscheidungen liefern.[11]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 36 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 Es ist von großer Bedeutung zu erkennen, dass man selbst darüber entscheidet, worüber man nachdenkt. Optimismus hilft zu realisieren, was man will, als nur darüber zu grübeln, was man fürchtet. “The sooner you have the courage and perspective to think; “This has happened and now I must deal with it”, the sooner you start generating solutions.”[12]RMIT Counselling Service (2009), S. 39 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 Ist man in der Lage Vergangenes zu reflektieren, kann man daraus lernen und in ähnlichen Situationen bessere Entscheidungen treffen.[13]Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 42 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018 Dr. Reddy (Gründer und Vorsitzender von GVK Power&Infrastructure, eines der stärksten Infrastrukturentwickler-Unternehmen Indiens und weltweit) schrieb in der Business Today, vor dem Hintergrund der besten gelernten Management-Lektion, dass man zu keinem Zeitpunkt im Leben Angst davor haben sollte Herausforderungen anzunehmen. Besitzt man Selbstdisziplin und Hingabe, ließen diese Eigenschaften andere Menschen an dich glauben und dein Potenzial erkennen. Egal ob kleine oder große Aufgabe, für Erfolg müsse man sich voll und ganz darauf konzentrieren und jede Bemühung und Arbeit darauf richten.[14]Vgl. Reddy (2018), S. 57-58 Annie McKee, welche sich mit Glücks-Fallen im Arbeitsleben auseinandersetzte, kennzeichnet Selbstwahrnehmung, (emotionale) Selbstkontrolle, organisationale Wahrnehmung, emotionale Intelligenz, Hoffnung und gegenseitigen Respekt als Schlüsselvariablen für Glück und Zufriedenheit in der Arbeit.[15]Vgl. McKee (2017), S. 71-73 In diesem Zusammenhang veröffentlichte Karen Young (Leiterin bei Hays, der führenden globalen Rekrutierungsfirma für Spezialisten) einen Artikel bezüglich der Anfangszeit in einem neuen Job, auf den an dieser Stelle verwiesen werden soll.[16]Vgl. Young (2018), S. 51

Mithilfe der hier aufgeführten Anmerkungen zur Thematik des Selbstbewusstseins sowie des Selbstwertgefühls, können eigene Herangehens- und Verhaltensweisen analysiert und optimiert werden, um ein zufriedenstellenderes berufliches und privates Leben zu führen.

 

Literaturquellen:

McKee, A. (2017), Happiness Traps: How we sabotage ourselves at work, Harvard Business Review, Vol. 95, Issue 5, S. 66-73.

Reddy, G.V.K. (2018), ‘Face Challenges, Work Hard’, Business Today, S. 56-58.

RMIT Counselling Service (RMIT University) (2009): Developing Self Confidence, Self Esteem and Resilience. In: http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018.

Woloshin, M. (2008), Starting over: On layoffs and new job searches, Public Relations Tactics, Vol. 15, Issue 7, S. 14.

Young, K. (2018), Starting out – How to impress your new colleagues and alleviate some of the potential stress, Credit Management, S. 51.

 

Abbildungen:

Beitragsbild: Sonnenaufgang, gezeichnet (Quelle: Eigene Darstellung)

 

 

 

References

References
1 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 3-4 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
2 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 6 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
3 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 14-15 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
4 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 19 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
5 Vgl. Woloshin (2008), S. 14
6 RMIT Counselling Service (2009), S. 20 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
7 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 31 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
8 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 32 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
9 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 33-35 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
10 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 37-39 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
11 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 36 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
12 RMIT Counselling Service (2009), S. 39 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
13 Vgl. RMIT Counselling Service (2009), S. 42 http://mams.rmit.edu.au/elh5d4nc7sfd.pdf, abgerufen am 27.09.2018
14 Vgl. Reddy (2018), S. 57-58
15 Vgl. McKee (2017), S. 71-73
16 Vgl. Young (2018), S. 51

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