By Published On: 9. Dezember 2016Categories: Meine Hochschule und mein Studium

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In dem ersten Beitrag ging es darum, warum Lernen wichtig ist und wie wir Lernen. In diesem Artikel sollen daraus Handlungsempfehlungen für ein effizientes Lernen abgeleitet werden. Gerade für berufsbegleitende Studierende ist die Zeit, die für das Studium aufgewendet werden kann, oft knapp. Daher stellt sich häufig die Frage: Wie lerne ich eigentlich effektiv? Ich möchte in diesem Artikel meine Erfahrungen teilen und den ein oder anderen Tipp, der mir beim Lernen hilft, weitergeben.

 

Kein  Meister ist vom Himmel gefallen

Wie man so schön sagt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Vermutlich werden nur die wenigsten direkt bei dem ersten Modul die perfekte Lernmethode für sich gefunden haben. Aufgrund der Stärken und Schwächen des Lernverhaltens zu Beginn des Studiums kann nach und nach die Lernmethode entwickelt werden, die für einen selbst am optimalsten ist. Hierbei spielt das assoziative Lernen, vor allem die operante Konditionierung, eine wichtige Rolle. Nach der operanten Konditionierung wird das Verhalten bekräftigt, auf welches ein Verstärker folgt und das Verhalten abgeschwächt, welches eine Bestrafung mit sich zieht.[1] Das Lernverhalten, das einen zu einer guten Note gebracht hat, sollte somit beibehalten werden und die Lernmethode, die sich nicht bewährt hat, zukünftig vermieden werden.

Meine Empfehlungen sind daher:

  • Aus Stärken und Schwächen lernen
    Wichtig ist, dass man aus den Stärken und Schwächen des Lernverhaltens aus den ersten Modulen lernt. Man sollte sich die Fragen: Was hat mir beim Lernen Erfolg gebracht und welche Handlung sollte ich daher beim nächsten Mal wiederholen? Welche Handlung hat aber zu einem schlechten Ergebnis beigetragen und sollte somit vermieden werden? Ich kann daher empfehlen, bei den schriftlichen Modulen nach der Bewertung den Beurteilungsbogen anzufordern und sich die Kommentare des Korrektors genau anzuschauen. Bei den Klausuren haben sich bei mir Mindmaps zum Lernen der Zusammenhänge, eigene Zusammenfassungen zum Lernen der Inhalte und Karteikarten für komplexe Themen bewährt.
  • An unterschiedlichen Orten lernen
    Mir hilft es, wenn ich einzelne Kapitel an unterschiedlichen Orten lerne. Damit verknüpfe ich das Thema mit dem Ort und kann mir dadurch die Inhalte besser merken. Wenn ich dann während der Lernphase wieder an diesen Ort zurückkehre, rufe ich die Inhalte erneut ins Gedächtnis und vertiefe damit das Wissen.
  • Einen Lernplan machen und Pausen integrieren
    Da das Fernstudium an der SRH FernHochschule Riedlingen sehr flexibel ist, sollte man sich einen realistischen Lernplan machen und freie Tage und Pausen integrieren. Ich assoziiere damit, dass ich beim Einhalten des Lernplans auch noch Zeit für andere schöne Dinge habe. Dadurch schiebe ich das Lernen weniger auf und komme schneller zum Ziel, da das Aufschieben für mich eine negative Konsequenz mit sich bringt. Vor Klausuren nehme ich mir Urlaub und auch wenn es Lernurlaub ist, versuche ich durch bewusste Pausen die Tage positiv zu gestalten. Ich assoziiere mit diesen Lerntagen beispielsweise, dass ich eine Stunde länger schlafen kann als an einem normalen Arbeitstag. Damit haben diese Tage auch etwas Positives und man nimmt sich intensiver Zeit für die Studieninhalte.

 

Eine bekannte Gedächtnistechnik, die auf dem assoziativen Lernen beruht, ist die Loci-Methode. Bei dieser Methode werden zu erinnernde Einzelheiten mit vertrauten Orten verknüpft, sodass man sich Einzelheiten besser merken kann.[2]

 

Das Rad nicht neu erfinden

Zu Beginn des Studiums sollte man nicht denken, dass man das Rad ganz neu erfinden muss. Vor allem bei einem Fernstudium, bei dem man einen besonderen Balanceakt zwischen Arbeit, Studium und Freizeit zu bewältigen hat, sollte man auf bewährte Erfahrungen von anderen Studenten zurückgreifen. Daher ist ein Austausch mit anderen Kommilitonen hilfreich. Hierdurch lernen wir durch das Beobachtungslernen, da wir eigene „Trail and error“-Prozesse vermeiden[3] und die bewährten Praktiken von Studenten aus höheren Semestern annehmen können.

Für mich gibt es daher folgende Handlungsempfehlungen, die sich bei mir bewährt haben und vor allem zu Beginn des Studiums geholfen haben:

 

  • Teilnahme an dem Get-together
    Regelmäßig bietet die SRH FernHochschule Riedlingen „Get together“-Veranstaltungen an. In diesen Veranstaltungen gibt der Studiengangsleiter wichtige Infos, z.B. wird der Aufbau des eCampus erklärt und man erhält organisatorische Informationen zu der Hochschule. Dadurch erspart man sich das aufwendige Zusammensuchen aller relevanten Informationen im eCampus. Außerdem lernt man an den Veranstaltungen anderen Kommilitonen kennen, die ebenfalls neu dabei sind und man kann somit Kontakte knüpfen.
  • Eigene Lerngruppe bilden
    Ich kann empfehlen, eine eigene Lerngruppe zu bilden bzw. einer Lerngruppe beizutreten. Diese kann sich beispielsweise aus Kontakten der „Get-together“-Veranstaltung bilden, aber auch über den eCampus unter „Studi-Kontakte“ oder über die entsprechenden Facebook-Gruppen. In dieser Lerngruppe kann man sich gegenseitig unterstützen und von den Erfahrungen der Anderen Lernen.
  • Austausch über Facebook
    Bei Faceboook gibt es zahlreiche Gruppen zu den unterschiedlichen Studiengängen oder übergreifende Gruppen zu Hausarbeiten. Der Vorteil ist, dass man Studierende der höheren Semester Fragen stellen kann und so von ihren Erfahrungen lernen kann. Ist man sich beispielsweise noch unsicher, ob man eine oder zwei Klausuren an einem Wochenende schreiben soll, kann man die anderen Studierenden fragen, was sich bislang bei ihnen bewährt hat.

Fazit

Wichtig ist, dass trotz eines Austauschs jeder für sich selber schauen sollte, ob die Empfehlungen der anderen auch auf ihn zutreffen. Daher sollte man bei den Empfehlungen auch die Begründung berücksichtigen, um das Prinzip der Handlung zu verstehen.[4] Empfehlen viele, dass es sich bewährt hat, nur eine Klausur am Wochenende zu schreiben, kann es für andere trotzdem der richtige Weg sein, zwei zu schreiben. Meine Empfehlungen sollen daher einen Denkanstoß geben, aber nicht als Nachahmung genutzt werden. Durch die Beobachtung und den Austausch mit anderen Studierenden können „Trail and Error“-Prozesse minimiert werden und durch die Reflektion des bisherigen Lernverhaltens Stärken und Schwächen identifiziert werden, um die für sich beste Lernmethode zu finden.

 

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